König von Belgien
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1835
9. April: Leopold Louis Philippe Marie Victor wird als ältester Sohn des belgischen Königs Leopold I. und dessen zweiter Ehefrau Louise (geb. von Orléans) in Brüssel geboren.
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1846
Er wird Herzog von Brabant (d.h.: Kronprinz).
Beginn seiner militärischen Ausbildung. -
1853
Heirat mit Maria Henrietta, Tochter des österreichischen Erzherzogs Joseph.
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1865
Nach dem Tod seines Vaters wird er als Leopold II. zum König von Belgien gekrönt.
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1865-1870
Die ersten Jahre seiner Regierungszeit sind von den zunehmenden parlamentarischen Auseinandersetzungen über Wahlrechts- und Bildungsfragen geprägt.
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1870/71
Leopold II. spricht sich während des Deutsch-Französischen Kriegs für die Neutralität Belgiens aus.
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ab 1871
Er konzentriert sich vor allem auf den Ausbau der Landesverteidigung. Leopold fordert höhere Ausgaben für das Militär.
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1876
Er gründet die "Association Internationale du Congo", die durch den Afrikaforscher Henry Morton Stanley (1841-1904) vertreten wird.
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1879
Leopold II. beauftragt Stanley mit dem Bau einer Straße durch das Kongobecken, um die Region zu annektieren.
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1884
15. November: Otto von Bismarck (1815-1898) beruft in Berlin die Westafrika-Konferenz mit 14 Teilnehmern ein, unter ihnen auch die USA. Auf der Tagung soll über den Status des Kongobeckens entschieden werden.
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1885
26. Februar: Die sogenannte Kongo-Konferenz endet mit der "Kongo-Akte", die den "État Indépendant du Congo" (heute: Demokratische Republik Kongo) als Privateigentum von Leopold II. bestätigt. Der Staat ist mit 342.000 Quadratkilometern 80-mal so groß wie das Königreich Belgien.
Leopold II. schlägt den von Großbritannien und Portugal geführten Eroberungsversuch des Kongogebiets zurück. -
1885-1900
Die Truppen Leopolds II. erobern in langwierigen Kämpfen das ihm 1884 zugesprochene Gebiet und zerstören die Reiche des Msiri (ca. 1820-1891) und des Tippu Tip (ca. 1837-1905). Mehrere Aufstände werden niedergeworfen.
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ab 1895
Der wachsende Weltbedarf an Gummi sichert Leopold II. Einkünfte in Millionenhöhe.
In der internationalen Presse wird Leopold II. für das von ihm eingeführte System der Zwangsarbeit kritisiert. Die Eingeborenen werden für ihre Arbeit nicht oder nur geringfügig entlohnt. Wenn sie sich weigern, den Anordnungen der Soldaten Folge zu leisten, werden sie getötet. -
1904
Die ökonomische Ausbeutung des Kongostaats und die Misshandlung der Ureinwohner werden von Großbritannien und von weiteren europäischen Staaten scharf kritisiert.
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1908
Großbritannien und die USA protestieren verstärkt gegen das Herrschaftssystem Leopolds II. im Kongobecken.
November: Mit Zustimmung Leopolds II. geht der zentralafrikanische Staat in den Besitz des belgischen Staats über. Das Gebiet wird in "Belgisch-Kongo" umbenannt. -
1909
17. Dezember: Leopold II. stirbt in Laeken (Belgien).