Otto Boeckel 1859-1923

Publizist, Politiker

  • 1859

    2. Juli: Otto Boeckel wird als Sohn des Steinmetzen Gustav Boeckel und dessen Frau Anna (geb. Schaffner) in Frankfurt/Main geboren.

  • 1878-1882

    Studium der Rechtswissenschaften, der Nationalökonomie und der neueren Sprachen in Gießen, Heidelberg und Marburg.
    Während des Studiums beginnt Boeckel mit volkskundlichen Studien und mit der Sammlung von Volksliedern.

  • 1882

    Promotion zum Dr. phil.

  • 1883-1887

    Er wird Bibliothekar an der Marburger Universitätsbibliothek.

  • 1885

    Er gibt die "Deutschen Volkslieder aus Oberhessen" heraus.

  • 1887-1903

    Als Abgeordneter der Deutschen Reformpartei gehört er für den Wahlkreis Marburg/Kirchhain dem Reichstag an.
    Als Politiker wird Boeckel besonders durch radikal-antisemitische Agitation bekannt. Er ist Herausgeber der völkischen Zeitschriften "Reichsherold", "Volksrecht" und "Volkskämpfer". Weiterhin vertritt er sozial-revolutionäre Forderungen zur Besserstellung der Bauern. Aufgrund seiner Popularität in der ländlichen Bevölkerung wird er "hessischer Bauernkönig" genannt.

  • 1889

    Unter dem Pseudonym Dr. Capistrano veröffentlicht Boeckel das antisemitische Traktat "Quintessenz der Judenfrage".

  • ab 1903

    Nach dem Ausscheiden aus dem Reichstag zieht er sich ins Privatleben zurück und widmet sich wieder volkskundlichen, romantischen Studien.

  • 1906

    Sein Hauptwerk "Psychologie der Volksdichtung" erscheint. In dieser Studie versucht er den romantischen, volkstümlichen Charakter der Dichtung darzulegen.

  • 1909

    Er veröffentlicht die Studie "Die deutsche Volkssage".

  • 1913

    Publikation von "Seelenland. Bilder aus deutscher Heldenzeit".

  • 1917

    Er bringt die Untersuchung "Das deutsche Volkslied" heraus.

  • 1923

    17. September: Otto Boeckel stirbt in Michendorf bei Potsdam.

Gabriel Eikenberg
Stand: 14. September 2014
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