Bischof
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1880
15. Mai: Otto Dibelius wird als Sohn des Geheimen Regierungsrats Otto Dibelius und dessen Frau Margarethe (geb. Käuffer) in Berlin geboren.
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1899-1904
Studium der Theologie in Berlin bei Adolf von Harnack.
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1902
Promotion zum Dr. phil. in Gießen und zum Lic. theol. in Berlin.
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1906
Nach dem zweiten theologischen Examen und einem Studienaufenthalt in Schottland erhält Dibelius die Pfarrerweihe.
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1908
Archediakon in Crossen/Oder.
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1910
Pfarrer in Danzig, dann in Lauenburg (Pommern).
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1915
Er wird Pfarrer in Schöneberg (ab 1920 eingemeindet zu Berlin) und arbeitet ab 1921 im Berliner Oberkirchenrat mit.
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1925
Ernennung zum Generalsuperintendenten der Kurmark.
Teilnahme an der ökumenischen Konferenz in Stockholm. -
1926
In seinem vielbeachteten Buch "Das Jahrhundert der Kirche" kritisiert Dibelius die Novemberrevolution von 1918, da sie zum Zusammenbruch des christlich fundierten Staatswesen geführt habe. Hierin sieht er aber auch eine Möglichkeit zur Selbsterneuerung der Kirche, die in einem säkularisierten Staat die Rolle der Wächterin der Sittlichkeit haben solle.
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1930
In seiner umstrittenen sozialkritischen Veröffentlichung "Friede auf Erden" fordert er aus christlicher Überzeugung heraus die Verhinderung jeglicher Kriege.
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1933
Juni: Trotz anfänglicher Sympathien zum Nationalsozialismus wird Dibelius aller seiner Ämter enthoben. Er wird Kurprediger in San Remo (Italien).
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1934
Juli: Rückkehr nach Berlin, wo er im Berlin-Brandenburgischen Bruderrat mitarbeitet. Er setzt sich gegen die nationalsozialistischen Übergriffe auf die Kirche für deren Freiheit und für die Freiheit des Evangeliums ein.
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1936
Teilnahme an der Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche in Bad Oeynhausen.
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1937
Juni: Nach der Verhaftung von Martin Niemöller wird Dibelius Mitglied des Kirchenrats der Altpreußischen Union.
August: In einem Prozess wegen regimekritischer Aussagen wird er freigesprochen. -
1938
Berufung ins Leitungsgremium der Bekennenden Kirche Preußens.
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1943
Als Mitverfasser der "Freiburger Denkschrift" wird Dibelius Vordenker des kirchlichen Neubeginns nach dem Zweiten Weltkrieg.
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1945
Eintritt in die Christlich-Demokratische Union (CDU).
Oktober: Als Mitglied des vorläufigen Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist er an der Formulierung des "Stuttgarter Schuldbekenntnisses" beteiligt. -
1945-1966
Dibelius ist Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Er engagiert sich für das ökumenische Einigungswerk.
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1945-1951
Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats in Berlin.
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1948
Wahl zum Zentralausschussmitglied des Ökumenischen Rats der Kirchen in Amsterdam.
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1949
In seiner Schrift "Grenzen des Staates" kritisiert Dibelius moderne Staaten in Ost und West.
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1949-1961
Als Ratsvorsitzender der EKD ist er deren höchster Repräsentant in Deutschland.
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1954-1960
Präsident des Weltkirchenrats.
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1956
Nach der Beschlussfassung zum Aufbau der Bundeswehr unterzeichnet Dibelius für die EKD den umstrittenen "Militärseelsorgevertrag" mit der Bundesregierung.
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1958
Dibelius erhält die Berliner Ehrenbürgerschaft.
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1961
Mit dem Mauerbau gerät Dibelius als Berliner Bischof zunehmend in das Spannungsfeld des Kalten Kriegs. Er vertritt die These, dass es gegenüber einer totalitären Regierung wie der der DDR keine christliche Gehorsamspflicht gebe.
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1967
31. Januar: Otto Dibelius stirbt in Berlin.