Philologe
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1786
24. Februar: Wilhelm Grimm wird in Hanau als Sohn des Justizmanns Philipp Wilhelm Grimm und dessen Frau Dorothea (geb. Zimmer) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Jacob Grimm.
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1798-1803
Grimm besucht das Lyceum Fridericianum in Kassel.
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1803-1806
Er studiert Rechtswissenschaften mit Abschluss in Marburg. Hier lernt er den Juraprofessor Friedrich Carl von Savigny (1779-1861) kennen und beginnt sich mit der deutschen Sprache, Literatur und Geschichte zu befassen. Über Savigny schließt er Bekanntschaft zu namhaften Vertretern der Romantik.
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1806
Durch Vermittlung Savignys arbeiten er und sein Bruder Jacob anonym an Achim von Arnims (1781-1831) und Clemens Brentanos (1778-1842) Liedersammlung "Des Knaben Wunderhorn" mit.
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1809
Aufgrund von Herzbeschwerden und Unruheständen fährt Grimm zur Kur nach Halle an der Saale. Auf dem Rückweg trifft er Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) in Weimar.
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1811
Grimm übersetzt dänische Heldenlieder, Balladen und Märchen und publiziert sie.
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1812
Die Brüder Grimm veröffentlichen nach fünfjähriger Arbeit den ersten Band ihrer "Kinder- und Hausmärchen" mit einer Auflage von 900 Exemplaren. Durch ihre Märchenkollektion wird der Name Grimm noch zu Lebzeiten der beiden Brüder auch der breiteren Öffentlichkeit ein Begriff. Jedoch wird sich erst ein größerer Absatz einstellen, nachdem die Sammlung in anderen Sprachen übersetzt und mit Bildern versehen worden ist.
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1813-1816
Zusammen mit seinem Bruder Jacob publiziert er die Zeitschrift "Altdeutsche Wälder".
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1814-1829
Grimm ist als Bibliothekar in Kassel tätig. Zuvor war er seit dem Studienabschluss ohne feste Anstellung.
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1815
Wilhelm und sein Bruder Jacob publizieren den zweiten Band ihrer "Kinder- und Hausmärchen" mit einer Auflage von 1.100 Stück.
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1816
Die Brüder Grimm veröffentlichen den ersten Teil der "Deutschen Sagen".
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1818
Von den Brüdern Grimm wird der zweite Teil der "Deutschen Sagen" herausgegeben.
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1819
Grimm bekommt von der Universität Marburg die Ehrendoktorwürde verliehen.
Er übernimmt die Alleinverantwortung für die "Kinder- und Hausmärchen". Durch sein Engagement wird der Märchenstil geschaffen. -
1825
Grimm heiratet die Apothekerstocher und Märchenerzählerin Dorothea Wild. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor.
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1829
Er publiziert sein Hauptwerk "Die deutsche Heldensage".
Grimm erhält mit seinem Bruder einen Ruf an die Universität Göttingen. -
1830
Grimm ist als Bibliothekar in Göttingen tätig. Die beiden Brüder folgten den Ruf nach ins Königreich Hannover, nachdem es zum Herrschaftswechsel im Kurfürstentum Hessen gekommen war und der neue Landesherr, der ihr Wirken nur wenig schätzte, Grimm und seinem Bruder die Arbeit durch niedere Tätigkeiten erschwert hatte.
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1835
Grimm wird ordentlicher Professor in Göttingen.
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1837
Nachdem Ernst August I. neuer König von Hannover geworden ist und die liberale Verfassung aufgehoben hat, fordert er von den Beamten den Eid auf die neue Verfassung. Sieben Göttinger Professoren ("Göttinger Sieben"), zu denen auch die Brüder Grimm zählen, reagieren hierauf mit einer Protestation. Dieser Protest wird von Ernst August I. als Amtsbeugung angesehen und mit einer Amtsenthebung der beteiligten Professoren beantwortet. Jacob wird zusätzlich des Landes verwiesen. Auch wenn sich Grimm zeitlebend für politische Geschehnisse interessierte, so bleibt die Protestation in Göttingen die einzige politische Aktion.
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1838
Die Vorbereitungen der Brüder Grimm für das "Deutsche Wörterbuch" beginnen. Er wird hierbei den Buchstaben G bearbeiten.
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1840
Grimm und sein Bruder werden an die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin gerufen. Besonders die seit langer Zeit mit den Brüdern freundschaftlich verbundene Bettina von Arnim (1785-1859) empfahl dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die beiden Brüder. Aber auch andere Freunde wie Savigny oder Alexander von Humboldt (1769-1859) setzten sich für die Grimm Brüder ein.
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1841
Er zieht mit seiner Familie und seinem Bruder Jacob nach Berlin und wird ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
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1852
Grimm beendet seine Vorlesungstätigkeit an der Universität Berlin, um sich auf seine Forschungen zu konzentrieren.
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1854
Der erste Band des "Deutschen Wörterbuches" wird von Grimm und seinem Bruder veröffentlicht.
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1859
16. Dezember: Wilhelm Grimm stirbt in Berlin an einer Blutvergiftung.