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08/15 in der Heimat

08/15 in der Heimat BRD 1955, R: Paul May, B: Ernst von Salomon, K: Georg Krause, D: Joachim Fuchsberger, Peter Carsten, O.E. Hasse, Gustav Knuth, Hans Friedrich, Stig Roland, Mario Adorf, 95‘ · 35mm FR 02.02. um 18.30 Uhr · Einführung: Jan Kindler Hans Hellmut Kirsts Roman 08/15 und die darauf beruhende Filmtrilogie präsentieren ein Narrativ zum Zweiten Weltkrieg, das von weiten Teilen des westdeutschen Publikums in den 1950er Jahre dankend angenommen wurde. Die Hauptfigur, ein einfacher Soldat, der Krieg, Militär und Nationalsozialismus ablehnt, der „mitmachen“ muss und mit Gleichgesinnten zwar nicht gegen deutsche Kriegsverbrechen, aber zumindest gegen zeitlose menschliche Schwächen angeht, war die ideale Projektionsfigur zur Zeit der Wiederbewaffnung. Das bewährte Regie-/Autorenteam Paul May und Ernst von Salomon schlägt mit diesem dritten Teil der Verfilmungen inhaltlich am deutlichsten den Bogen zur westdeutschen Nachkriegszeit: Im Frühjahr 1945 sind der inzwischen zum Leutnant beförderte Asch (Joachim Fuchsberger), Generalmajor von Plönnies (O.E. Hasse) und der Stabsgefreite Kowalski (Peter Carsten) von den Amerikanern in einer heimatlichen Kleinstadt eingeschlossen. Sie versuchen, auch diese letzte Phase des Krieges zu überstehen und zu verhindern, dass SD-Offiziere aus den chaotischen Zuständen Kapital schlagen. Die damals bereits bewährte Mischung aus Anekdoten, Abenteuer und einer klaren Trennung in gute Soldaten und böse Nazis oder engstirnige Kommissköpfe geht deutlich kritischer als seine Vorgänger mit Krieg und Militär um, Fragen nach Schuld oder Ursachen des Krieges bleiben jedoch konsequent ausgespart. (jki)