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„Alleinseglerin, das kann etwas Stolzes besagen oder etwas Trauriges. Darin steckt Anspruch oder Versagen“, schreibt Günter Sobe 1987 in der Berliner Zeitung über Herrmann Zschoches Gegenwartsfilm. Die Alleinseglerin ist eine warmherzige Alltagsbeobachtung mit hintergründigem Witz, gedreht unter anderem in Bad Saarow und auf dem Scharmützelsee. Der Film erzählt frei nach Christine Wolters gleichnamigem Roman vom Leben einer jungen, alleinerziehenden Mutter, die das Segelboot ihres verstorbenen Vaters erbt. Auf eigene Faust will sie das Boot wieder flottbekommen. Christina Powileit, bis 1989 Schlagzeugerin der Frauenrockband Mona Lise, spielt die Titelheldin Christine, eine Literaturwissenschaftlerin, die Karriere, Kindererziehung und Bootssanierung unter einen Hut bringen will. Die Männer in ihrem Leben, allen voran Ex-Mann Werner (Manfred Gorr) und der neue Freund Georg (Götz Schubert), verkomplizieren die Situation. Das Segelboot wird zur allumfassenden Metapher für das Leben. (awb)

Anett Werner-Burgmann ist Lecturer an der Universität zu Köln und Mitglied von CineGraph Babelsberg.