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Austerlitz

Austerlitz F 2015, R: Stan Neumann, K: Ned Burgess, S: Louise Decelle, T: Sylvain Copans, M: Dominique Pifarély, 90' • Blu-ray, OmU, Deutschlandpremiere MI 09.09. um 20 Uhr + SO 20.09. um 20 UhrGrußwort am 09.09.: Emmanuel Suard (Kulturrat der Französischen Botschaft Berlin und Leiter des Institut français Deutschland), zu Gast am 09.09: Stan Neumann im Gespräch mit Mark Le Fanu
2001 erschienen, ist der Roman Austerlitz das letzte große Werk des deutsch-englischen Autors W.G. Sebald, der mit 57 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam. Wie in den meisten seiner literarischen Werke setzte sich Sebald auch in Austerlitz intensiv mit der tragischen Geschichte Europas der jüngsten Vergangenheit auseinander und bringt diese über eine Betrachtung von Architektur – und Ruinen – zum Ausdruck. Die Seiten von Sebalds Büchern, einschließlich Austerlitz, sind mit geheimnisvollen Schwarz-Weiß-Fotografien von Gebäuden ohne Erläuterungen bebildert, die eventuell vom Autor oder aber aus anonymen Archiven stammen. Fasziniert von diesen Fotos und einem Text, der ihn persönlich betrifft, rekonstruiert der unabhängige Filmemacher Stan Neumann den Lebensweg des Erzählers und unternimmt eine psychologisch-geografische Reise von Antwerpen über Prag, Marienbad und Paris nach London. Im Zentrum des Geheimnisses liegt Theresienstadt, die Festung außerhalb von Prag, die ein Sammel- und Durchgangslager für Deportierte auf ihrem Weg in die Todeslager der Nazis war. Als höchst autobiografischer Film besticht Austerlitz durch die bewegende darstellerische Leistung von Denis Lavant als Jacques Austerlitz sowie überwältigende Architekturaufnahmen und einen der besten Soundtracks des Independent-Kinos der letzten Jahre. Mit freundlicher Unterstützung des Institut français.