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Jon Jost ist der Außenseiter des US-amerikanischen Kinos. Indem er in seinen Filmen narrative Konventionen hinterfragt und für seine Zwecke neu formuliert, wird er oft mit Jean-Luc Godard oder Bertolt Brecht verglichen. Wie in seinen anderen Filmen arbeitet Jost auch in Bell Diamond überwiegend mit Laiendarstellern, die ihre Dialoge größtenteils improvisieren. Der dokumentarisch-essayistische Charakter des Films wird durch den Verzicht auf Kulissen unterstrichen und dadurch, dass die Handlung zum Stillstand gekommen zu sein scheint. Cathy Dolan hat genug von ihrem Mann Jeff, einem Vietnam-Veteran, der seine Tage mit Biertrinken und dem Schauen von Baseball-Spielen verbringt. Sie möchte ihn verlassen, wirft ihm Impotenz vor, wünscht sich ein Kind. Als sie für Monate verschwindet und schließlich Jeff wieder anruft, ist Cathy hochschwanger. (hb)