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Am Flügel: Eunice Martins

Steinhoffs Wechsel vom Theater- zum Filmregisseur fand im Frühjahr 1921 in Wien mit der Gründung seiner eigenen Firma „Volo-Film – Hans Steinhoff" statt. Ein Jahr später veranlassten die Qualität seines Debütfilms Kleider machen Leute sowie die positive Reaktion der Berliner Kritik auf dessen Uraufführung den Produzenten Hanns Lippmann, Steinhoff für drei Produktionen in die deutsche Hauptstadt zu holen. Lippmann war Besitzer der Gloria-Film, einer Tochtergesellschaft der Ufa, die in dem Ruf stand, das „Juwel in der Krone der Ufa" zu sein. Nach Leopold Jessner und Karl Grune war Steinhoff der dritte Bühnenregisseur, den Lippmann Anfang der 1920er Jahre unter Vertrag nahm. Für Steinhoff stellte dieses Engagement eine günstige Entwicklung dar, denn ein von ihm bereits bei der Gründung der "Volo-Film" avisierter im Russland des ausgehenden 16. Jahrhunderts angesiedelter historischer Kostümfilm über Boris Godunow war für ein kleines Unternehmen zu kostspielig. Bekannt vor allem durch Mussorgskys Oper, basiert Steinhoffs Interpretation der geschichtlichen Ereignisse auf Puschkins Theaterstück sowie auf den Dramen-Fragmenten von Schiller und Hebbel. (hc)