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Ulli Lommels Regie-Debut ist mit Godard-Regular Eddie Constantin, den damaligen Kommunaden Rainer Langhans und Uschi Obermaier sowie Rainer Werner Fassbinder prominent besetzt, fällt im positiven Sinn aber bereits deutlich verschrobener aus als die Werke diverser Autorenfilm-Zeitgenossen. Kurz vor dem absoluten Stillstand mäandert Haytabo zwischen Schneewestern, Roadmovie, Science-Fiction und hippiesker Lebenssinnsuche durch einen schwer greifbaren Plot um Unsterblichkeitspillen, Zeitreisen und (als solche nur schwach markierte) Aliens und begnügt sich oft mit minutenlangen Einstellung von Sonnenuntergängen und Berglandschaften zum Soundtrack von Deep Purple bis Vivaldi. Für nur 20.000 D‑Mark entstand der Film in improvisierten Spontan-Drehs im bayerischen Hinterland. Gezeigt wurde er zunächst nur auf vereinzelten Universität-Screenings und gelangte erst durch eine Fernsehausstrahlung zu Beginn der 1990er-Jahre und ein späteres DVD-Release richtig an die Öffentlichkeit. (Christian Lenz)