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Hortobágy

Hortobágy HU 1936, R: Georg Höllering, B: Georg Höllering, Zsigmond Móricz (literarische Vorgaben), K: László Schäffer, D: János Czinege, Jánosné Czinege, István Kányási, Margit Szincsák, 82’ · DCP, OmU FR 08.06. um 19 Uhr · Zu Gast: András Szekfü und Rolf Aurich Als Hortobágy Anfang 1938 in der Berliner „Kurbel“ Premiere hatte, überschlugen sich einige Publizisten vor Begeisterung. Sie verglichen ihn mit Flahertys Nanook of the North und entdeckten die vollendete filmische „Darstellung der Einheit von Mensch und Tier und Natur“ (Frank Maraun). Über zwei Jahre hatte der Regisseur Georg Höllering an seinem mit Spielszenen angereicherten Kulturfilm unter schwierigen Bedingungen in der ungarischen Steppe gearbeitet. Im damaligen Ungarn stieß sich die Zensur an einigen Passagen, etwa an direkten Szenen von der Geburt eines Fohlens. Beinah unverändert konnte das Werk in Deutschland gezeigt werden – im Verleih der Degeto-Kulturfilm GmbH. Diese „Deutsche Gesellschaft für Ton und Bild“ existierte seit 1929 und hatte sich der Förderung des Kulturfilms verschrieben. Erst am Ende der 1950er Jahre veränderte sich ihr Charakter vollständig, als die ARD sie zu ihrem zentralen Instrument für die Beschaffung von Filmen im Fernsehprogramm machte. Rolf Aurich erzählt in seinem Buch Die Degeto und der Staat. Kulturfilm und Fernsehen zwischen Weimar und Bonn (edition text + kritik) von den ersten drei Jahrzehnten der Degeto-Geschichte. Der ungarische Filmwissenschaftler András Szekfü hat sich intensiv mit Georg Höllering und seinem Film beschäftigt. (ra) Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Deutschen Kinemathek –  Museum für Film und Fernsehen sowie dem Archiv der Akademie der Künste