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Krasnye d’javoljata / Die roten Teufelchen

Krasnye d’javoljata Die roten Teufelchen UdSSR (Kinosekcija Narkompros Gruzii, Odessa-Filmstudio) 1923, R: Ivan Perestiani, B: I. Perestiani, Pavel Bljachin, K: Aleksandr Digmelov, D: Pavel Esikovskij, Sofija Žoseffi, Kador Ben-Salim, Vladimir Sutyrin, 67‘ · 35mm, OmU DI 21.11. um 20 Uhr · Am Flügel: David Schwarz · Einführung: Matthias Schwartz Mischa und Dunjascha nehmen die raue Bürgerkriegsrealität gefiltert wahr: Sie leben in der Welt der Bücher. Er in J.F. Coopers The Pathfinder, sie in Ethel Voynichs The Gadfly, damals die Lektüre für romantische Revolutionäre schlechthin. Doch die Anarcho-Banditen des Nestor Machno treiben ihr Unwesen (Fritz Piefke und Adolf Popelmann heißen hier originellerweise die übelsten Schurken der Machnowschtschina) … und so schwören die Geschwister ihrem sterbenden Vater, als Arbeiterkinder den Kampf für das Gute aufzunehmen. Zu den zwei roten gesellt sich mit dem amerikanischen Matrosen Tom Jackson ein drittes (schwarzes) Teufelchen und bald kämpft die kids-Trojka in den Reihen der ganz Großen, Budjonnys Erster Reiterarmee! Es gehört zu den typischen Umwegen der re-visionierten Revolutionsfilmgeschichte, dass der erste lange Spielfilm zum Thema – ein ausgesprochener Publikumshit – ausgerechnet ein Abenteuerfilm war. Und sein Regisseur einer aus der vorrevolutionären Truppe Evgenij Bauers: Ivan Perestiani. Dieser spielt auch in Bauers wiederentdecktem Revoljucioner mit, einem der ersten Filme zur Revolution überhaupt, zur Februarrevolution allerdings, entstanden im (noch nicht bolschewistischen) April 1917. (bw)