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Einer der wenigen Filme, der das urbane Lebensgefühl schwuler Männer ansprach und zu einem wichtigen Wegbereiter für das New Queer Cinema der neunziger Jahre wurde, und zugleich einer der ersten Spielfilme, der AIDS direkt thematisierte. Regisseur Sherwood erzählt von Robert und Michael, einem schwulen Paar, das in New York lebt. Robert fährt im Auftrag einer Gesundheitsorganisation für zwei Jahre nach Afrika. Michael bleibt in New York und kümmert sich um seinen Ex-Freund Nick, der an AIDS erkrankt ist. Die Handlung erstreckt sich über die letzten gemeinsamen 24 Stunden: man feiert, trifft Freunde und versucht, sich auf die kommende Trennung vorzubereiten. Im Gegensatz zu den meisten damaligen Filmen werden die schwulen Figuren in Parting Glances nicht überzeichnet, sie erscheinen auch nicht gequält. Vielmehr ist der Film trotz seines sehr ernsten Themas überraschend optimistisch. Dies erstaunt umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Reagan-Administration der sich immer stärker ausbreitenden AIDS-Epidemie denkbar gleichgültig gegenüber stand. 1990 starb Bill Sherwood an den Folgen von AIDS, Parting Glances blieb sein einziger Film. (hb)