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The Bridges of Madison County

USA 1995, R: Clint Eastwood, B: Richard LaGravenese, D: Clint Eastwood, Meryl Streep, Annie Corley, Victor Slezak, 135’ · 35 mm, OF  Die Karriere von Clint Eastwood gehört zum Beständigsten, was das jüngere US-amerikanische Kino zu bieten hat. Schlossen seine früheren Filme an das Werk von Sergio Leone, Don Siegel und vor allem William A. Wellman an, so erinnert The Bridges of Madison County an die Melodramen Douglas Sirks. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Robert James Waller. Eastwood nimmt allerdings eine wichtige Änderung vor: Er erzählt die Geschichte aus Sicht der Frau. Nach dem Tod von Francesca Johnson finden ihre beiden Kinder Tagebücher, in denen die Mutter von einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte erzählt, die sie Mitte der 1960er Jahre mit dem Fotografen Robert Kincaid erlebte. Der Film ist als eine einzige große Rückblende organisiert, in der sich den Kindern das unbekannte Leben einer Frau offenbart, die aus Italien nach Iowa gezogen war, die sich dort immer etwas fremd gefühlt hatte und die schließlich mit dem Fotografen Kincaid einen Moment gemeinsamen Glücks genoss. Wie in allen Filmen Eastwoods herrscht das Gebot der Nüchternheit. Michael Henry Wilson schreibt: „Kincaid dreht den Rücken zur Kamera, sobald Tränen in seine Augen steigen. Emotionale Verwüstung verlangt allergrößte Nüchternheit; Herzschmerz erfordert radikalen Minimalismus.” (hb) SA 04.04. um 21 Uhr + DI 07.04. um 20 Uhr