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The Memory of Justice / Nicht schuldig?

The Memory of Justice Nicht schuldig? USA/BRD/GB 1976, R: Marcel Ophüls, 278‘ · DCP, OmeU SO 22.11. um 15 Uhr · Einführung: Ralph Eue Eine monumentale Erzählung über die Nürnberger Prozesse und ihre Folgen. Die Fragen, die den Film durchziehen, sind so einfach und dabei so komplex wie nur irgendwie denkbar: Wie ist es möglich, das Verhalten einer Nation oder eines Individuums zu beurteilen? Ist das Urteil einer siegreichen Nation über eine besiegte notwendigerweise heuchlerisch? Und hat Amerikas Grausamkeit in Vietnam seine Teilnahme an den Nürnberger Prozessen nicht bedeutungslos gemacht? Marcel Ophüls hat seinen Film eine „filmische Wahrheitssuche nach den Wurzeln des Totalitarismus" genannt. Dabei geht es ihm um die Konkretisierung von Haltungen, Begriffen und Perspektiven. Nürnberg und die dortigen Prozesse sind Ausgangspunkte für eine weit ausholende Untersuchung historischer Prozesse, die auch Kriegsverbrechen in Algerien und Vietnam sowie die Bombardierung Dresdens miteinschließen. Als einer der bedeutendsten Dokumentaristen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Ophüls ein Meister des zielstrebigen Umwegs. Er macht das Einfache komplex und das Komplexe einfach – oft in fast schmerzhafter Gleichzeitigkeit. Zum Ende kehrt der Film zum Ausgangspunkt eines Dilemmas zurück, das nicht gelöst worden ist, dessen Dimensionen aber deutlicher geworden sind. (re) Restored by the Academy Film Archive in association with Paramount Pictures and The Film Foundation. Restoration funding provided by The Material World Charitable Foundation, Righteous Person Foundation, and The Film Foundation.