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Florian Wüst

„Wir können uns drehen und wenden, überall begegnen wir ihr: der Chemie.“ Mit diesen Worten leitet die DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge im August 1964 einen Beitrag über eine Ausstellung am Berliner Alexanderplatz ein, die den Menschen die Bedeutung der Chemie vermitteln soll. Das schier unermessliche Spektrum chemischer Produkte stand in Ost wie West für die Modernisierung aller Bereiche des Alltags. Die jeweiligen Werbe- und Industriefilme bedienten sich nicht selten experimenteller Methoden, um die Wunderwelt der Chemie aufscheinen zu lassen. Mikroskopische Aufnahmen und Zeitraffer geben in Der Hausfrau Steckenpferd und Nur ein bißchen Schmutz Einblick in innerste Vorgänge: Küche und Waschraum werden zum Labor. Elaste aus Schkopau propagiert den Chemie-Export der DDR mit extrem dynamischen Schnittfolgen und ohne jeden Kommentar.

Angesichts der ab den 1970er Jahren sichtbar werdenden Grenzen des Wachstums wandelte sich die künstlerische Form hin zur Betonung gesellschaftlicher Zusammenhänge und Probleme, auf deren Lösung die angepriesenen Technologien zielen. Der Hoechst-Imagefilm Circles von 1992 führt Internationalität, ganzheitliches Denken und soziale Verantwortung als wesentliche Aspekte der unternehmerischen Tätigkeit an und verweist damit auf den neuen Wettbewerbsfaktor einer ethisch korrekten Firmenphilosophie. (fw)

Mit freundlicher Unterstützung der Unternehmensarchive von Dr. August Oetker und Henkel

Der Hausfrau Steckenpferd


BRD 1956
Digital SD

A: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, 14‘

Der Augenzeuge 35/1964: Gigant Chemie – Chemiegiganten


DDR 1964
Digital SD

3'

Nur ein bißchen Schmutz


BRD 1959
Digital SD

A: Henkel & Cie AG, R: Georg Kühns, 26'

Elaste aus Schkopau


DDR 1968
Digital SD

A: VEB Chemische Werke Buna, R: Uwe Belz, 10'

Circles


D 1992
Digital SD

A: Hoechst AG, R: Boris Plenth, 19'