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Zirkus Renz

Zirkus Renz D 1943, R: Arthur Maria Rabenalt, D: René Deltgen, Paul Klinger, Angelika Hauff, Alice Treff, 93‘ · 35 mm MI 07.10. um 20 Uhr · Einführung: Paul Lesch Im deutschen Kino der 1930er Jahre spielte René Deltgen vor allem Liebhaber, zwielichtige Exoten und Abenteurer, bevor ihm 1940 unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt mit Die 3 Codonas erstmals ein durchschlagender Erfolg mit einem Zirkusfilm gelang. Diesen Erfolg übertraf er 1943 mit einem zweiten Film im Milieu der Artisten, der gleichfalls von Rabenalt inszeniert wurde: Mitten im Zweiten Weltkrieg entführt uns Zirkus Renz ins 19. Jahrhundert und schildert – lose angelehnt an die Biografie des ersten deutschen Zirkusdirektors Ernst Jakob Renz (1815-1892) – das Leben einer kleinen Artistengruppe, die von Ort zu Ort zieht. Ihr Ziel ist Berlin, wo sie zeigen wollen, was sie können – wo aber bereits der französische Zirkus Déjean fest ansässig ist. Die Artisten Renz (René Deltgen) und Harms (Paul Klinger) nehmen den Konkurrenzkampf auf und begeistern das Publikum mit ihren Pferde-Kunststücken. Doch weil beide in die Artistin Bettina (Angelika Hauff) verliebt sind, kommt es zum Streit und zur Trennung. Die Außenaufnahmen des mit den Prädikaten „künstlerisch wertvoll“ und „volkstümlich wertvoll“ ausgezeichneten Films entstanden im Zirkus Busch in Breslau. Die hohen Produktionskosten von 2,1 Millionen Mark konnten bis 1944 an der Kinokasse um mehr als das Doppelte wieder eingespielt werden. Auch nach dem Krieg blieb Zirkus Renz ein Publikumsmagnet und lief in den 1950er Jahren in der Bundesrepublik wie in der DDR. „René Deltgen als Renz fesselt durch seine ritterlich männliche Haltung, durch den Scharm seiner Künstlerpersönlichkeit“, lobte die Berliner Volks-Zeitung am 11. September 1943. Der Schauspieler selbst bezeichnete Zirkus Renz als seinen Lieblingsfilm. (ps)