Kino im Zeughaus

 

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  BERLINER BLOCKADE

 

BERLINER BLOCKADE

Die Ereignisse der Blockade Berlins in den Jahren 1948 und 1949 stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die am Deutschen Historischen Museum am 13. Juni eröffnet wird. Das Zeughauskino erweitert die Ausstellung BRENNPUNKT BERLIN: DIE BLOCKADE 1948/49 um drei Spielfilmen, die auf ganz unterschiedliche Weise von der Nachkriegszeit in Berlin, von Währungsreform, Blockade und Luftbrücke erzählen.

 

BERLINER BLOCAKDE
The Big Lift
USA 1950, R: George Seaton, D: Montgomery Clift, Paul Douglas, Cornell Borchers, Bruni Löbel, O.E. Hasse, 119’ OF

Ein Spielfilm über die Berliner Luftbrücke mit Starbesetzung, aufgenommen an den Originalschauplätzen, kurz nach Ende der vom 26. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 geflogenen Luftbrücke zur Versorgung der Westberliner Bevölkerung. The Big Lift ist um dokumentarische Authentizität bemüht: Neben den wenigen professionellen Schauspielern wirken zahlreiche am „Big Lift“ beteiligte Angehörige der U.S. Airforce mit. Im Vordergrund steht die „pathetische Realistik“ (F.A.Z., 30.4.1953) der unter der russischen Blockade leidenden Bevölkerung in einem noch weithin in Ruinen liegenden Berlin. Gedreht wird am Flughafen Tempelhof, im Tiergartenviertel, am Potsdamer Platz und in der Barbarossastraße.
Die Luftbrücke war aber nicht nur ein politisches Wagnis und eine logistisch-technische Herausforderung. Sie bringt auch menschliche Konflikte zwischen den Siegern und den in Westberlin eingeschlossenen Menschen mit sich. Zwei amerikanische Mitarbeiter der Luftbrücke, ein Flugingenieur und ein Radartechniker, machen so ihre Erfahrungen mit den „Fräuleins“ und deren Verhältnis zur Nazi-Vergangenheit und zur neuen Demokratie. – 1953 wird The Big Lift in der Bundesrepublik in einer um 25 Minuten gekürzten und im Handlungsablauf umgestellten Fassung (Titel: Es begann mit einem Kuß) gezeigt. Wir zeigen die ungekürzte amerikanische Originalfassung.

am 14.6.2008 um 18.30 Uhr
am 21.6.2008 um 18.30 Uhr

 

 

BERLINER BLOCAKDE
A Foreign Affair
USA 1948, R: Billy Wilder, D: Jean Arthur, Marlene Dietrich, John Lund, Otto Waldis, Friedrich Hollaender, 116’ OF

Berlin 1947. Eine amerikanische Kongressdelegation kommt nach Berlin, um die Moral der Besatzungstruppen zu untersuchen. Die Abgeordnete Phoebe Frost (Jean Arthur) ist über die zahlreichen Fraternisierungen zwischen den amerikanischen Soldaten und den deutschen „Fräuleins“ entsetzt. Als sie hört, dass die Sängerin der Lorelei-Bar und ehemalige Mätresse eines gesuchten Kriegsverbrechers (Marlene Dietrich) jetzt unter dem Schutz eines amerikanischen Offiziers stehen soll, engagiert sie Captain John Pringle (John Lund), um der Sache auf den Grund zu gehen – nicht ahnend, dass ausgerechnet Pringle der gesuchte Liebhaber ist...
Die Originalaufnahmen zu A Foreign Affair hatte Billy Wilder bereits 1945 – „eine verrückte, verkommene und hungernde Stadt, faszinierend als Hintergrund eines Films“ – gemacht; die weiteren Szenen entstehen in Hollywood. Billy Wilder inszeniert diesen Berliner Trümmerfilm auch als bissigen Kommentar zur Rolle der Amerikaner im Nachkriegsdeutschland. Zwei Jahre nach Kriegsende lösen sich die alten Feindbilder auf; die neuen Realitäten erfordern von den Entnazifizierungsoffizieren Anpassungsfähigkeit. Dies gilt umso mehr für die Deutschen, die für einen Persilschein, aber auch für Nylonstrümpfe und Zigaretten zu fast allem bereit sind. Eine schwarze Komödie, voller Sarkasmus und widersprüchlicher Charaktere. – A Foreign Affair wird am 7. Juli 1948 in den USA uraufgeführt – zwei Wochen nach Beginn der Berliner Luftbrücke. Das bundesdeutsche Publikum bekommt den Film erst am 6. Mai 1977 in der ARD zu sehen. 

am 14.6.2008 um 21.00 Uhr
am 17.6.2008 um 20.00 Uhr

 

 

BERLINER BLOCAKDE
Engel aus Eisen
BRD 1981, R: Thomas Brasch, D: Hilmar Thate, Katharina Thalbach, Ullrich Wesselmann, Karin Bal, Ilse Pagé, 105’

Berlin 1948/49, zur Zeit der Luftbrücke. In der Viersektorenstadt nutzt der 17-jährige Werner Gladow die eingeschränkte Handlungsfähigkeit der Polizei, um sich nach seinen Überfällen immer wieder in Sicherheit zu bringen. Sein Vorbild ist Al Capone, sein Traum: die Beherrschung der Berliner Unterwelt. Gladows Komplize und Informant ist Völpel, ein ehemaliger Henker. Seine Freundin heißt Lisa. Sie träumt davon, den Friedrichstadtpalast zu kaufen. „Das Talent des Lyrikers und Stückeschreibers Thomas Brasch zur visionären Skizze, zum frech gerafften Augenblick, zum expressiven Ungefähr prägt auch seinen ersten Kinofilm. In heftigen Schwarzweißbildern (Kamera: Walter Lassally) zeichnet er das Klima der Trümmerstadt, über der das stetige Brummen der Luftbrücken-Transporter liegt.“ (Der Spiegel, 27.4.1981)
Die Gladow-Bande wird immer größer, besorgt sich Waffen, es gibt die ersten Toten. Schließlich wird Gladow von einem Bandenmitglied verraten. „Berlin ist nicht Chicago“, ruft der Mob nach seiner Verhaftung. Die Blockade ist vorbei, das Dröhnen der Rosinenbomber verebbt und die Stadt kehrt zur Normalität zurück. – Engel aus Eisen folgt nur lose dem historischen Kriminalfall: „Was ich versucht habe, ist eine Ballade über den Tod; einer, der den Tod bringt – also der Scharfrichter –, und einer, der Junge, der den Tod sucht.“ (Thomas Brasch)

am 15.6.2008 um 21.00 Uhr
am 20.6.2008 um 21.00 Uhr

 

 

 
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