Kino im Zeughaus

 

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IM AUFTRAG DES DDR-AUSSENMINISTERIUMS


 

IM AUFTRAG DES DDR-AUSSENMINISTERIUMS

Für die Außendarstellung des „ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates“ hatte das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten von 1962 bis 1989 ca. 500 Filme in Auftrag gegeben. Das DEFA-Studio für Dokumentarfilme gründete dafür eigens die Abteilung „camera DDR“. Hier entstanden Imagefilme, die insbesondere im Westen das Bild einer wirtschaftlich, kulturell und sozial hoch entwickelten DDR vermitteln sollten. In Botschaften, Kulturzentren, Auslandsvertretungen und bei Besuchen ausländischer Vertretungen in der DDR wurden diese überwiegend 20-25minütigen Filme vorgeführt. Die eigene Bevölkerung bekam die Filme hingegen nicht zu sehen.
Das Zeughauskino präsentiert eine Auswahl der weitgehend unbekannten Imagefilme des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR. Die Filmreihe gliedert sich in sechs thematische Blöcke, die zwei bis vier Filme bündeln: das geteilte Deutschland nach dem Mauerbau; das Selbstbild der DDR in der Honecker-Ära; Venceremos – Solidarität mit Chile; Leben im „Arbeiterparadies“; Berlin, Hauptstadt der DDR und Kulturland DDR. Die Filmvorführungen werden jeweils eingeführt. Darüber hinaus finden im Anschluss Filmgespräche statt, zu denen prominente Gäste eingeladen sind. Die Moderation hat Paul Werner Wagner.

Eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit der DEFA-Stiftung und der defa-spektrum GmbH

 

Im Auftrag des DDR-Aussenministeriums: Das geteilte Deutschland nach dem Mauerbau
Der Kinder wegen – Flucht ins Vaterland
DDR 1963, R: Winfried Junge, 16’
Deutschland – Endstation Ost
DDR 1964, R: Frans Buyens, 84’

Der am 13. August 1961 begonnene Bau der Mauer riegelte die DDR hermetisch vom Westen ab. Für Tausende Ostdeutsche endeten ihre Fluchtversuche im Gefängnis oder mit dem Tod.  Die SED-Propaganda zeigte hingegen ein anderes Bild: Bürger der BRD suchen in der DDR eine neue Heimat. Unter den ostdeutschen Intellektuellen bestand nach 1961 kurzzeitig die Hoffnung auf eine sich künftig besser entwickelnde DDR.

Gesprächspartner: Günter Kunert

am 02.05. um 20.00 Uhr

 

 

 

Im Auftrag des DDR-Aussenministeriums: Das Selbstbild der DDR in der Honecker-Ära
Unser Land – die DDR
DDR 1972, R: Kurt Plickat, 27’
Über einiges, was die Lohntüte nicht enthält
DDR 1976, R: Rolf Hempel, 33’
Eine Lehrerin
DDR 1981, R: Alfons Machalz, 26’

Im Jahr 1971 wurde Walter Ulbricht von Erich Honecker in der Führung der SED abgelöst. Es keimten Hoffnungen nach mehr Freiheit. Die neue DDR-Führung suchte außenpolitisch nach internationaler Anerkennung, innenpolitisch sollten sozialpolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse des Volkes beitragen. Doch im November 1976 zeigte die DDR-Führung mit der Ausbürgerung von Wolf Biermann ihr wahres Gesicht.

Gesprächspartner: Peter Ensikat

Am 05.05. um 21.00 Uhr

 

 

 

Im Auftrag des DDR-Aussenministeriums: Venceremos – Solidarität mit Chile
Gladys Marin – Chile
DDR 1974, R: Horst Winter, 16’
Wir werden siegen durch die Solidarität
DDR 1977, R: Joachim Hadaschik, 49’

Die Republik Chile unter Präsident Salvador Allende versprach eine sozialistische Zukunft für Lateinamerika – ein Versprechen, das der blutige Putsch von General Pinochet abrupt beendete. Für die chilenischen Demokraten begann eine grausame Zeit der Verfolgung und Flucht. Die DDR übte Solidarität mit den Unterdrückten und bot chilenischen Emigranten eine Heimat.

Gesprächspartner: Frank Hörnigk

am 09.05. um 20.00 Uhr

 

 

 

Im Auftrag des DDR-Aussenministeriums: Leben im „Arbeiterparadies“
Arbeiterfamilie
DDR 1969, R: Jürgen Böttcher, 30’
Kurt Röver – Schiffbauer
DDR 1982, 21’
Eine Berliner Arbeiterfamilie
DDR 1981, R: Regina Thielemann, 20’

Der uralte Traum der Arbeiter vom menschenwürdigen Leben und Wohnen sollte in der DDR nun endlich verwirklicht werden. Billige Mieten, gleiche Bildungschancen für alle und ein per Gesetz festgeschriebenes Recht auf Arbeit waren programmatisch für die Sozialpolitik der SED. Aber zwischen Wunsch und Wirklichkeit lagen oft Welten.

Gesprächspartner: Peter Pragal

am 12.05. um 21.00 Uhr

 

 

 

Im Auftrag des DDR-Aussenministeriums: Kulturland DDR
Hier und dort - Sendboten der Kultur
DDR 1969, R: Gitta Nickel, 46’
Song international
DDR 1971, R: Jürgen Böttcher, 45’

Die DDR wurde 1949 im Goethejahr gegründet. Von Anfang an besaß die Kultur einen hohen politischen Stellenwert. Das künstlerische Schaffen wurde staatlich gefördert, die Volkskunst von den Volkseigenen Betrieben finanziert. Durch Zensur und Verbote nahm die SED maßgeblich Einfluss auf das künstlerische Schaffen ihrer Bürgerinnen und Bürger. Ostdeutsche Künstler wurden aber auch in die Welt geschickt, um mit ihren Leistungen für ihr Land zu werben, während umgekehrt ausgewählte ausländische Künstler immer wieder zu Gastspielen in die DDR eingeladen wurden.

Am 16.05. um 20.00 Uhr

 

 

 

Im Auftrag des DDR-Aussenministeriums: Berlin, Hauptstadt der DDR
Im Pergamonmuseum
DDR 1962, R: Jürgen Böttcher, 18’
Weihnachten 1963 in Berlin
DDR 1964, R: Rolf Schnabel, 17’
Kollwitzplatz
DDR 1986, 22’
Die junge, alte Stadt Berlin
DDR 1986, 31’

Die DDR deklarierte Berlin (Ost) zur Hauptstadt. Ostberlin sollte Schaufenster zum Westen und sozialistisches Vorzeigemodell sein. So endete die Feier zum 750. Jubiläum Berlins mit einem monumentalen Festumzug, der das Bild einer erfolgreichen und schönen DDR zeigte. Dabei ging die Entwicklung Berlins auf Kosten der anderen ostdeutschen Städte und ihrer Bürger.

am 19.05. um 21.00 Uhr

 

 

 

 

 
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