Kino im Zeughaus

 

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  THE FUTURE OF FOOD

 

THE FUTURE OF FOOD

2008 ist das Jahr der Biodiversität! Im Mai wird Deutschland sogar Gastgeber der UN-Naturschutzkonferenz sein, der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Vier Monate früher, Mitte Januar öffnet die Grüne Woche zum 73. Mal ihre Tore, um wieder Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, Milch und Ei ins rechte Licht zu rücken. Es sind also ausreichend Anlässe vorhanden, um Fragen nach der Beschaffenheit unserer Nahrungsmittel und den Bedingungen ihrer Herstellung zu stellen. Das Kino hat sich in den letzten Jahren auffällig häufig für diese Fragen interessiert, und Dokumentarfilme wie Unser täglich Brot, We Feed the World und Darwin’s Nightmare prägen die gegenwärtige Auseinandersetzung mit den Auswirkungen einer globalisierten Nahrungsmittelindustrie nachhaltig. Die Reihe THE FUTURE OF FOOD kredenzt diese und andere Filme, Spiel- und Werbefilme, kurze und abendfüllende Filme. Nicht zuletzt auch einige historische Fundstücke.

 

THE FUTURE OF FOOD
Unser täglich Brot
A 2006, R: Nikolaus Geyrhalter, 92’

„Die Bilder der Werbung, in denen Butter gerührt wird und ein kleiner Bauernhof mit verschiedenen Tieren gezeigt wird, haben nichts mehr damit zu tun, wo unser Essen tatsächlich herkommt. Es herrscht eine Entfremdung in Bezug zu der Entstehung unserer Nahrung und zu diesen Arbeitswelten, die es lohnt, aufzubrechen.“ (Nikolaus Geyrhalter, www.unsertaeglichbrot.at) In Unser täglich Brot untersucht Geyrhalter auf beinahe meditative Art und Weise die Welt der Nahrungsmittelproduktion. In langen Einstellungen und ohne Interviews zeichnet er ein erschreckendes Bild unserer hoch industrialisierten Landwirtschaft. Geyrhalter möchte zeigen, wie es möglich ist, dass die Nahrungsmittel in Europa im Allgemeinen sehr billig sind, während alles andere immer teurer wird. Unser täglich Brot ist kein Film gegen Fleischesser. Es ist eher ein Film über die Monotonie, Gewöhnung und Abstumpfung der Menschen im Angesicht der schrecklichen Vorgänge der Nahrungsmittelproduktion. Geyrhalter zeigt Dinge auf, die wir eigentlich wissen, von denen wir uns aber kein Bild machen. Am Ende ist es für den Zuschauer doch eine moralische Frage – „Unser täglich Brot gib uns heute / und vergib uns unsere Schuld…“.


am 2.1.2008 um 20.00 Uhr
am 5.1.2008 um 21.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
The Real Dirt on Farmer John
Mit Mistgabel und Federboa – Farmer John

USA 2005, R: Taggart Siegel, OmU, 83’

John Peterson könnte man einen Al Gore der Landwirtschaft nennen. Bereits in dritter Generation betreibt Peterson den Hof seiner Familie in Caledonia, im US-Bundesstaat Illinois. Nach vielen Einbrüchen, hohen Verschuldungen und Umorientierungen beliefert die Farm „Angelic Organics“ als Direkt-Erzeugerhof heute fast 2000 Familien im nahe gelegenen Chicago mit frischem Bio-Gemüse. „Angelic Organics“ zählt zu den Vorzeigemodellen einer erfolgreichen biologischen Landwirtschaft. Der Clou: das CSI-Prinzip (Community Supported Agriculture). Ein – aus betriebswirtschaftlicher Sicht – einzigartiges Modell auf Anteilsbasis, bei dem die städtischen Teilhaber einen bestimmten Betrag in die Arbeit auf der Farm investieren und im Gegenzug frische Hoferzeugnisse direkt beziehen können. „John erzählt seine Geschichte, mal lyrisch, mal melancholisch, mal traurig, mal komisch, stets unterhaltsam. Es ist ein kleiner, feiner, wunderbarer Film über Small-Town-Amerika, ein Amerika abseits von Krieg und Bush und Cheney. Archivmaterial aus 50 Jahren macht Farmer John obendrein zu einem Juwel der Zeitgeschichte.“ (Michael Streck, Der Stern, Heft 37/2007)


am 4.1.2008 um 21.00 Uhr
am 6.1.2008 um 19.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Septemberweizen
BRD 1980, R: Peter Krieg, DVD, 96’

Als die ersten Alternativ- und Bioläden aufmachten, hing dort häufig das Filmplakat von Septemberweizen. Peter Krieg realisierte diesen globalisierungskritischen Dokumentarfilm schon 1980. Mit dem Einsatz von Hybridsaatgut, steigt Krieg in seine Dokumentation über die Nahrungsmittelindustrie ein. Hybride sind Züchtungen, die sich meist nicht fortpflanzen können und die für eine einmalige Aussaat bestimmt sind. Damit ist gesichert, dass die Bauern jedes Jahr eine neue Aussaat kaufen müssen. Es ist nicht nur der radikale Blick des Filmemachers auf das Weizengeschäft und seine Hintergründe, der Septemberweizen bis heute so aktuell macht. Auch seine Ästhetik macht den Film nach wie vor zu einem ungewöhnlichen Filmerlebnis: eine Collage in sieben Kapiteln aus Reportagen, Nachrichtenmeldungen und suggestiven Bildern. „Krieg gehört zu den kostbaren Ausnahmen, die erkannt haben, dass moralische Vorhaltungen gegen Eigennutzinteressen nicht durchschlagen. Also beschränkt er sich auf minuziöses Ermitteln und Übermitteln von Fakten und Zusammenhängen, auf Vergleichen und Deuten. Das Ergebnis ist dabei nie Rezeptbuch, nie Lehrmaterial.“ (Henrich von Nussbaum, Frankfurter Allgemeine, 21.6.80)


am 5.1.2008 um 19.00 Uhr
am 8.1.2008 um 20.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Bauernkrieg
CH 1998, R: Erich Langjahr, OmU, 84’

Von 1996 bis 2002 arbeitete der Dokumentarfilmer Erich Langjahr an einer Trilogie über das bäuerliche Leben in der Schweiz. Der zweite Teil, Bauernkrieg, ist ein Film über den technischen Fortschritt in der Landwirtschaft, über Hochleistungszucht und die Marktsituation der kleinen Bauern, die sich aus Angst vor einer Talfahrt der Agrarpreise gegen das GATT-Abkommen wehren. Langjahr macht die Komplexität der Dinge sichtbar, indem er schlicht beobachtet und festhält. „Diese Dokumentation, die geduldig, aber keineswegs nur aus sicherer Distanz hinschaut, auch wo es unappetitlich wird, macht bewusst, dass wir Zeitgenossen sind von Vorgängen, die vergleichbar sind mit der Weberrevolte 150 Jahre zuvor. Von dieser haben wir freilich auch gelernt, dass profitable technische Neuerungen nicht zu verhindern sind, dass Menschen geopfert werden, wo Maschinen effektiver sind, und dass als romantischer Träumer erscheint, wer sich dieser Entwicklung entgegenstellt.“ (Thomas Rothschild, Frankfurter Allgemeine, auf www.artfilm.ch/bauernkrieg.php)


am 6.1.2008 um 21.00 Uhr
am 9.1.2008 um 20.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Darwin’s Nightmare
Darwins Alptraum

F/A/BE 2004, R: Hubert Sauper , OmU, 107’

Mit einem kleinen wissenschaftlichen Experiment, der Aussetzung einer fremden Fischart in den Viktoriasee Ostafrikas in den sechziger Jahren, begann einer der schlimmsten Alpträume der Globalisierung. Der Nilbarsch, heute als der Exportschlager Viktoriabarsch bekannt, vernichtete in den letzten 40 Jahren fast den gesamten Bestand der ehemals ca. 400 Fischarten des Viktoriasees. Doch während der wohlschmeckende Fisch in alle Welt verschickt wird, versinken die dort Lebenden im Elend. Sie ernähren sich von den madenbefallenen Skeletten der Fische, und die Kinder schnüffeln am schmelzenden Verpackungsmaterial. „Mit Darwin’s Nightmare versuchte ich, die seltsame ‚success story’ eines Fisches und den kurzfristigen Boom um dieses erfolgreiche Tier in eine ironische und beängstigende Allegorie zu verwandeln, welche die neue Weltordnung reflektiert. Es ist z. B. unglaublich aber wahr, dass, wo immer in einer relativ armen Gegend ein wertvoller Rohstoff entdeckt wird, die Menschen im Umfeld des neuen Reichtums elendig zugrunde gehen. Ihre Söhne werden zu Wächtern und Soldaten, ihre Töchter zu Dienerinnen und Huren.“ (Hubert Sauper auf der Seite des Schweizer Verleihs: www.looknow.ch)


am 11.1.2008 um 21.00 Uhr
am 13.1.2008 um 19.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Das Brot des Bäckers
BRD 1976, R: Erwin Keusch, D: Bernd Tauber, Günter Lamprecht, Maria Lucca, Silvia Reize, DigiBeta 117’

Das Filmdebut des Regisseurs Erwin Keusch, das 1974 im mittelfränkischen Hersbruck gedreht wurde, erzählt von dem kleinen Familienbetrieb der Bäckerei Baum, in dem Werner Wild (Bernd Tauber) seine Lehr- und Gesellenjahre verbringt. Der Film kreist um den Niedergang des Kleingewerbes durch die Verdrängung von Supermärkten und den Existenzkampf des Handwerks, aber auch um Erfahrungen des Erwachsenwerdens und der ersten Liebe. Als sich herausstellt, dass der Bäcker auf Dauer nicht gegen den Supermarkt konkurrieren kann, findet der Sohn eine Lösung: die Bäckerei spezialisiert sich auf Produkte, die der Supermarkt nicht bietet, zum Beispiel auf reines Vollkornbrot. Wenn man vom Kino auf die Straße kommt, riecht es überall nach Sauerteig und Hefeteig, und man klopft sich unwillkürlich das vermeintliche Mehl von der Jacke. Zum Kinostart schwärmte Blumenberg in der Zeit: „Als liebevolles, genau beobachtetes Porträt einer Kleinstadt und ihrer Jugend erinnert er (Das Brot des Bäckers) oft an Peter Bogdanovichs Die letzte Vorstellung – The Last Picture Show, in seiner epischen Ruhe manchmal auch an Filme von Wim Wenders… das schönste Debüt seit Jahren…“ (Hans C. Blumenberg, Die Zeit, 4.3.1977)


am 12.1.2008 um 18.30 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Die Spree – Sinfonie eines Flusses
D 2007, R: Gerd Conradt, Beta SP, 86’

Einer alten sorbischen Sage nach fertigte der Riese Sprenik zur Verteidigung seiner Stadt (des heutige Bautzen) Pfeil und Bogen und schoss sie zum Test in Richtung Oberlausitzer Berge, wo sie später von Menschen geborgen wurden. Beim Ausgraben der Riesenpfeile, so erzählt es die Legende, stießen die Menschen auf Wasser, das sich zu einem Fluss vereinte. Aus Dankbarkeit und zu Ehren des Riesen gaben sie dem Fluss den Namen Spree. Vor sieben Jahren fuhr Gerd Conradt zum ersten Mal nach Bautzen zur Spreequelle. Fortan bewegte er sich häufig mit seiner Kamera auf der 380 km langen Wasserstrecke von der Quelle bis zur Havelmündung, um die Sinfonie eines Flusses zu filmen. Dieses visuelle Rauschen wird von einer eigens für den Film erarbeiteten und von der Dresdner Philharmonie eingespielten Sinfonie begleitet. „Als er an der Mündung ankam, mit seinem Kameramann, der im Neoprenanzug auf den Grund tauchte, waren beide schockiert. Das Flussbett, das bis kurz vor Berlin malerischen Herbstlandschaften geglichen hatte, mit strömungsverwehter Fauna in sattem Rot und Gelb, war auf dem Weg durch die Hauptstadt zur Marslandschaft mutiert: ein grünlich-grauer Schlammpfad, konturlos, leblos, gedächtnislos. Triste Bilder, mit denen auch Conradts Spree-Sinfonie ausklingen muss.“ (Jens Mühling, Tagesspiegel, 27.8.2007)

Publikumsgespräch am 16.1.: Gerd Conradt

am 12.1.2008 um 21.00 Uhr
am 16.1.2008 um 20.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Leben außer Kontrolle – von Genfood und Designerbabys
D 2004, R: Bertram Verhaag, Gabriele Kröber, DVD, 93’

Der Einfluss der Gentechnologie auf unser Leben lässt sich schwer einschätzen. Vor allem Langzeitstudien zu den Auswirkungen genmanipulierter Lebensmittel existieren noch nicht. Seit Mitte der achtziger Jahre ist die Wissenschaft in der Lage, mit Hilfe der Gentechnologie Lebewesen zu verändern – im positiven wie im negativen Sinne. Leben außer Kontrolle zeigt die Risiken und Gefahren der Genmanipulation an Pflanzen, Tieren und Menschen auf und stellt die Frage: Ist die Gentechnologie eine Chance oder ein riskanter Eingriff in unser Leben? Erhebungen besagen, dass die überwiegende Mehrheit (70-80%) der Konsumenten gegen genmanipulierte Lebensmittel ist. Gleichzeitig aber setzen viele Menschen große Hoffnungen in die Gentherapie. Die Industrie verspricht, dass kurzfristig Erb- und Volkskrankheiten wie Alzheimer, Diabetes oder Multiple Sklerose heilbar sein werden. Für Verhaag ist die Beantwortung der Frage eindeutig. Er teilt die Meinung eines Wissenschaftlers, den er in seinem Film zu Wort kommen lässt: „Die Gentechnologie ist ein gigantischer Menschenversuch ohne Kontrollgruppe.“

am 13.1.2008 um 21.00 Uhr
am 26.1.2008 um 19.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Gourmet Club
FIN 2004, R: Juha Wuolijoki, D: Michael Badalucco, Hannu-Pekka Björkman, Marc Gassot, Jonna Järnefeldt , OmeU, Beta SP, 65’

THE FUTURE OF FOOD
Heterogenic
I 2003, R: Raimondo Della Calce, Primo Dreossi , DVD, 9’

Mit subtilem Humor inszeniert Regisseur Juha Wuolijoki in seinem Film Gourmet Club einen kleinen aber exklusiven Upperclass-Dinner-Club, in dem sich fünf kultivierte Geschäftsmänner gegenseitig exotische Gerichte servieren, deren ausgefallene Zutaten erraten werden müssen. Die einzige Bedingung ist, die Ingredienzien dürfen nicht giftig oder gar tödlich sein. Alle Mitglieder setzen zunächst einen Geldbetrag, und derjenige, der bestimmen kann, welche ungewöhnliche Zutat die Basis des Gerichts ist, gewinnt den Jackpot. Das Spiel gewinnt an Rasanz, als eines der Mitglieder, Dr. Paavo Ylönen, vom Spieltrieb ergriffen wird und unbedingt gewinnen will. Dr. Ylönen denkt sich eine wirklich ausgefallene Zutat aus, auf die mit Sicherheit niemand kommen wird…

am 15.1.2008 um 20.00 Uhr
am 26.1.2008 um 21.00 Uhr

 

 

 

THE FUTURE OF FOOD
Kurzfilmprogramm The Future of Food

THE FUTURE OF FOOD
Insel der Blumen
BR 1989, R: Jorge Furtado, 12’
Auf witzige und sarkastische Weise erklärt Insel der Blumen, was einen Menschen von einem Tier unterscheidet, wie Tomaten produziert werden, wie Geld entstanden ist und Handel funktioniert. Ein nach wie vor verstörendes Meisterwerk des Kurzfilms.

THE FUTURE OF FOOD
Dog Food
D 2004, R: Klaus Neumann, 1’
Spot zur biologisch einwandfreien Hundeaufzucht, augenzwinkernd mit einer kulturellen Unverdaulichkeit.

THE FUTURE OF FOOD
Müller vs. Rengo
D 2004, R: Pul Sebastian Moreau, Florian Höllrigl, 11’
Herr Müller kann mit Öko wenig anfangen: „Ist zu teuer!“. Seine Einstellung ändert sich, als seine Frau in einem Preisausschreiben einen Tag auf dem Ökohof gewinnt.

THE FUTURE OF FOOD
Das Feinste vom Feinsten
D 2004, R: Markus Euskirchen, Stefan Klinker, Henrik Lebuhn, Sabine Nuss, 3’
Vier coole Kreuzberger Jugendliche werden beauftragt, das Feinste vom Feinsten zu besorgen. Im Supermarkt stecken sie ein, was sie zu fassen bekommen – ihr Auftraggeber ist zufrieden mit ihnen.

THE FUTURE OF FOOD
Readme
D 2004, R: Jenny Kneis, 1’
Was können Kinder mit der Liste der Zusatzstoffe ihrer Süßigkeiten anfangen? Klingt alles nach Chemie.

THE FUTURE OF FOOD
Heterogenic
I 2003, R: Raimondo Della Calce, Primo Dreossi, 9’
Ein Wissenschaftler bemüht sich, ein biologisches Super-Korn zu entwickeln, das allen Vorkommnissen trotzt...

Ergänzt wird das Programm durch kurze Werbefilme aus dem Bundesarchiv-Filmarchiv.

am 25.1.2008 um 19.00 Uhr
am 27.1.2008 um 21.00 Uhr

 

 

THE FUTURE OF FOOD
We Feed the World
A 2005, R: Erwin Wagenhofer, 96’

„Das würde ich nicht essen. Wir sagen: Es ist nicht zum Essen, es ist nur zum Verkaufen“, sagt der französische Fischer Cleuziou in Wagenhofers Dokumentation über Ernährung und Globalisierung. Cleuziou prangert die Fangmethoden der großen Fischfangdampfer an: durch ihre kilometerlangen Netze sind die riesigen Mengen an Fischen einem enormen Druck ausgesetzt, in dessen Folge den Fischen die Augen platzen und sie sich schwarz verfärben. We Feed the World beginnt in Österreich und dokumentiert, wie in Wien täglich genauso viel Brot weggeworfen wird wie in der zweitgrößten Stadt Österreichs, Graz, jeden Tag gegessen wird. Dieser Vergleich brennt sich ein! Wagenhofer beobachtet anschließend in der Schweiz den Weizenanbau, beleuchtet das Fischereiwesen in der Bretagne, die spanische Gemüseproduktion, sieht sich in Rumänien und Brasilien um und landet wieder in Österreich bei der Hühnerzucht.
Globalisierungskritische Dokumentationen erobern die Leinwand, schrieb Ralph Eue zum Kinostart von We Feed the World. Der Film „lebt vom Impetus des Reporters. Oberste Priorität: Anschaulichkeit, Verständlichkeit. Scharf und zugespitzt. Blicke in die Kulissen eines Zentralbereichs unseres gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen Lebens, der aus der Wahrnehmung, der Empfindung, dem Wissen gerutscht ist. Kein Schielen auf Skandale. Der Normalfall, sofern man genau hinsieht, ist Skandal genug.“ (Der Tagesspiegel, 27.4.2006)


am 25.1.2008 um 21.00 Uhr
am 27.1.2008 um 19.00 Uhr

 

 

 
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