Ernst Lubitsch 1892-1947

Filmregisseur

  • 1892

    28. Januar: Ernst Lubitsch wird als Sohn des Schneiders Ssimcha Lubitsch und dessen Frau Anna (geb. Lindenstaedt) in Berlin geboren.

  • 1908

    Nach dem Besuch des Gymnasiums beginnt er eine Lehre in einem Stoffgeschäft und arbeitet als Buchhalter im Geschäft seines Vaters.

  • 1910

    Er nimmt Schauspielunterricht an Max Reinhardts Deutschem Theater.
    Nebenbei Auftritte in Kabaretts, wobei er sich auf Slapstickeinlagen spezialisiert.

  • 1911-1918

    Engagement als Kleindarsteller im Ensemble des Deutschen Theaters.

  • 1913

    Erstes Film-Engagement.

  • 1913-1917

    Da Lubitsch keine geeigneten Rollen für sich findet, schreibt er gemeinsam mit Freunden eine Serie von Einaktern (darunter "Fräulein Seifenschaum" von 1914), die er inszeniert und in denen er gleichzeitig die Hauptrolle spielt.

  • 1917

    Lubitsch arbeitet mit seinem kleinen Stab als Regisseur an der neu gegründeten Universum Film AG (Ufa).

  • 1918

    Nach dem Ausstattungsfilm "Die Augen der Mumie Mâ" inszeniert er seinen ersten Historienfilm "Madame Dubarry", der seinen Ruhm als Regisseur begründet. Lubitsch, der unter Reinhardt die Inszenierung der Massen gelernt hat, wird schnell zum Regisseur historischer Großfilme.

  • 1920

    "Madame Dubarry" begründet auch Lubitschs Erfolg in Amerika: Unter dem Titel "Passion" läuft der Film als erste deutsche Produktion in New York.

  • 1922

    Heirat mit der Schauspielerin Helene Kraus.

  • 1923

    Lubitsch siedelt in die USA über und arbeitet als Regisseur für verschiedene Produktionsfirmen in Hollywood.

  • 1924-1926

    Eine Reihe von Gesellschaftskomödien (darunter "The Marriage Circle" und "So is Paris") entsteht, deren Sujets vorwiegend aus der europäischen Literatur stammen. Die Filme, hauptsächlich Dreiecksgeschichten, weisen einen engen stofflichen und stilistischen Zusammenhang auf. Mit Rücksicht auf die strenge Zensur entwickelt Lubitsch eine ironische Technik der Andeutungen, Aussparungen und des indirekten Kommentars, die als "Lubitsch Touch" in die Filmgeschichte eingeht und mit der er die weitere Entwicklung der amerikanischen Filmkomödie stark prägt.

  • 1929

    Mit seinem ersten Tonfilm "The Love Parade" führt Lubitsch das Genre der "Operette im Film" weiter: Er schafft die erste richtige Filmoperette, die nicht nur die Adaption einer Bühnenoperette darstellt, sondern mit den Mitteln des Films (Bildmontage, bewegliche Kamera etc.) eine gleichwertige Verknüpfung von Bild und Ton findet. Die Musik wird hierbei zu einer Art satirischen Kommentars der Handlung.

  • 1930

    Scheidung von seiner Frau und Heirat mit der Künstleragentin Vivian Gaye (eigtl.: Sania Bezencenet), von der er 1943 geschieden wird. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.

  • 1935

    Produktionschef der Filmgesellschaft Paramount.

  • 1936

    Leiter einer eigenen Produktionsgruppe.

  • Ab 1937

    Enge Zusammenarbeit mit dem Filmkomponisten Werner Richard Heymann (1896-1961). Heymann, der vor 1933 in Deutschland große Erfolge mit den Filmmusiken zu u.a. "Die drei von der Tankstelle" oder "Der Kongress tanzt" feierte, aufgrund seiner jüdischen Abstammung aber aus Deutschland emigrieren musste, steuert die Filmmusik für insgesamt sechs Lubitsch-Filme bei, darunter "Ninotschka" und "To be or not to be", für den er eine Oscar-Nominierung erhält.

  • 1939

    In dem Film "Ninotschka" mit Greta Garbo (1905-1990) in der Hauptrolle verbindet Lubitsch die politische Satire mit einer frivolen Liebesgeschichte.

  • 1942

    Der Film "To be or not to be", der sowohl eine Abrechnung mit dem Nationalsozialismus als auch eine Hommage an das Theater ist, wird sehr zwiespältig aufgenommen.

  • 1943

    Lubitschs letzter Film "Heaven can wait" entsteht.
    Allen Filmen liegt Lubitschs Anschauung zugrunde, dass das Publikum nicht nach dem wirklichen Leben, sondern nach einer Welt des schönen Scheins verlangt.

  • 1947

    30. November: Ernst Lubitsch stirbt in Hollywood.

Janca Imwolde
Stand: 14. September 2014
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