Jurist, Politiker
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1879
10. März: Hans Luther wird als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie in Berlin geboren.
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ab 1897
Studium der Rechtswissenschaften in Kiel, Genf und Berlin.
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1904
Promotion.
Tätigkeit als Verwaltungsbeamter im kommunalen Dienst. -
1907
Stadtrat in Magdeburg.
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1913
Luther wird Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Städtetages.
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1918
Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Essen.
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1922
Luther wird zum Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft in der Regierung von Wilhelm Cuno berufen.
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1923
Oktober: Finanzminister im Kabinett von Gustav Stresemann. Gemeinsam mit Hjalmar Schacht und Karl Helfferich hat Luther maßgeblichen Anteil an der Konsolidierung des Finanzsystems in Deutschland nach der Inflation.
November: Im ersten Kabinett von Wilhelm Marx bleibt Luther Finanzminister. -
1924
Teilnahme an der Londoner Konferenz über den Dawes-Plan.
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1925
15. Januar: Nach wochenlangen Koalitionsverhandlungen im Ergebnis der Reichstagswahlen vom 7. Dezember 1924 gelingt Luther die Bildung einer bürgerlichen Mehrheitsregierung unter Einbeziehung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).
Oktober: Luther führt gemeinsam mit Stresemann die Verhandlungen um das Locarno-Abkommen, dessen Unterzeichnung zum Rücktritt der DNVP-Minister und dem Auseinanderfall der Regierungskoalition führt. -
1926
19. Januar: Luther bildet eine Minderheitsregierung ohne Beteiligung der DNVP.
24. April: Unterzeichnung eines Freundschafts- und Neutralitätsvertrages mit der Sowjetunion ("Berliner Vertrag")
12. Mai: Rücktritt des zweiten Kabinetts Luther nach einem Misstrauensvotum des Reichstags wegen der Einführung einer modifizierten kaiserlichen Flagge für die Auslandsvertretungen der Republik ("Flaggenstreit"). -
1926-1928
Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn.
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1927
Luther tritt der Deutschen Volkspartei (DVP) bei.
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1928
Januar: Gründung des Bundes zur Erneuerung des Reiches ("Luther-Bund").
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1930
März: Luther wird vom Generalrat der Reichsbank als Nachfolger von Schacht zum Reichsbankpräsidenten gewählt. Im März 1933 wird er in in dieser Funktion von Schacht wieder abgelöst.
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1933-1937
Botschafter des Deutschen Reichs in den USA.
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ab 1945
Luther ist in verschiedenen Funktionen führend am Wiederaufbau des Bankwesens in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands beteiligt.
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1952-1955
Vorsitzender eines Sachverständigenausschusses für die Neugliederung der Bundesrepublik.
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ab 1952
Arbeit als Honorarprofessor für politische Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München.
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1960
Luther veröffentlicht unter dem Titel "Politiker ohne Partei" seine Memoiren.
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1962
11. Mai: Hans Luther stirbt in Düsseldorf.