Jurist, Politiker
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1863
15. Januar: Wilhelm Marx wird als Sohn eines katholischen Schuldirektors in Köln geboren.
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1881-1884
Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, anschließend Referendarzeit.
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1888
Eintritt in den preußischen Justizdienst.
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1894
Marx wird Landrichter in Elberfeld und beginnt sein parteipolitisches Engagement für das Zentrum.
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1899-1918
Marx ist Mitglied im Preußischen Abgeordnetenhaus.
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1899-1904
Vorsitzender des Zentrums in Elberfeld.
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1904
Berufung zum Landgerichtsrat in Köln.
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1906-1919
Marx wird zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Zentrums im Rheinland gewählt.
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1907
Er übernimmt den Vorsitz der Partei in Düsseldorf, wo er als Oberlandesgerichtsrat tätig ist.
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1910
Präsident des Katholikentags in Augsburg.
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1910-1918
Mitglied des Reichstags.
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1911
Marx gründet die Katholische Schulorganisation, um der zunehmenden Verweltlichung des Schulwesens entgegenzutreten.
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1919
Bei den ersten Wahlen in der Weimarer Republik wird Marx sowohl in die Nationalversammlung als auch in die preußische Landesversammlung gewählt.
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1921
Wahl zum Senatspräsidenten am Kammergericht in Berlin und zum Vorsitzenden der Zentrumsfraktion im Reichstag.
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1922
Marx wird Parteivorsitzender des Zentrums und Vorsitzender des Volksvereins für das Katholische Deutschland.
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1923
30. November: Marx übernimmt erstmals das Amt des Reichskanzlers an der Spitze einer bürgerlichen Minderheitsregierung.
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1924
16. April: Die Regierung Marx stimmt dem Dawes-Plan zur Neuregelung der Reparationen zu.
Mai: Nach der Reichstagswahl vom 4. Mai bildet Marx trotz Stimmenverlusten der Regierungskoalition erneut eine Regierung ohne parlamentarische Mehrheit.
Dezember: Marx tritt als Reichskanzler zurück, nachdem auch die erneute Reichstagswahl vom 7. Dezember keine stabilen Mehrheitsverhältnisse für eine Koalitionsregierung erbracht hat. -
1925
Februar: Wahl zum preußischen Ministerpräsidenten. Marx scheitert aber an der Bildung eines arbeitsfähigen Kabinetts und tritt bereits im April wieder zurück.
Er bewirbt sich in zwei Wahlgängen - zunächst als Kandidat des Zentrums, dann für die Parteien der "Weimarer Koalition" - um das Amt des Reichspräsidenten, unterliegt aber letztlich knapp Paul von Hindenburg. -
1926
19. Januar: Im zweiten Kabinett von Hans Luther übernimmt Marx das Amt des Reichsministers der Justiz und der besetzten Gebiete.
12. Mai: Nach dem Sturz des Kabinetts Luther durch einen Misstrauenantrag im Reichstag wird Marx erneut Reichskanzler und bildet eine Minderheitsregierung aus Zentrum, Deutscher Volkspartei (DVP) und Deutscher Demokratischer Partei (DDP).
17. Dezember: Ein erfolgreiches Misstrauensvotum zwingt Marx zur Aufnahme der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in die Regierungskoalition. Er bleibt Reichskanzler. -
1928
12. Juni: Rücktritt der Regierung Marx nach dem Wahlsieg der Sozialdemokratischen Partei (SPD) bei der Reichstagswahl vom 20. Mai.
Dezember: Rücktritt als Vorsitzender des Zentrums. -
1932
Marx verzichtet auf sein Reichstagsmandat und zieht sich ins Privatleben zurück.
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1946
5. August: Wilhelm Marx stirbt in Bonn.