Hans Luther 1879-1962

Jurist, Politiker

  • 1879
    10. März: Hans Luther wird als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie in Berlin geboren.
  • ab 1897
    Studium der Rechtswissenschaften in Kiel, Genf und Berlin.
  • 1904
    Promotion.
    Tätigkeit als Verwaltungsbeamter im kommunalen Dienst.
  • 1907
    Stadtrat in Magdeburg.
  • 1913
    Luther wird Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Städtetages.
  • 1918
    Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Essen.
  • 1922
    Luther wird zum Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft in der Regierung von Wilhelm Cuno berufen.
  • 1923
    Oktober: Finanzminister im Kabinett von Gustav Stresemann. Gemeinsam mit Hjalmar Schacht und Karl Helfferich hat Luther maßgeblichen Anteil an der Konsolidierung des Finanzsystems in Deutschland nach der Inflation.
    November: Im ersten Kabinett von Wilhelm Marx bleibt Luther Finanzminister.
  • 1924
    Teilnahme an der Londoner Konferenz über den Dawes-Plan.
  • 1925
    15. Januar: Nach wochenlangen Koalitionsverhandlungen im Ergebnis der Reichstagswahlen vom 7. Dezember 1924 gelingt Luther die Bildung einer bürgerlichen Mehrheitsregierung unter Einbeziehung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).
    Oktober: Luther führt gemeinsam mit Stresemann die Verhandlungen um das Locarno-Abkommen, dessen Unterzeichnung zum Rücktritt der DNVP-Minister und dem Auseinanderfall der Regierungskoalition führt.
  • 1926
    19. Januar: Luther bildet eine Minderheitsregierung ohne Beteiligung der DNVP.
    24. April: Unterzeichnung eines Freundschafts- und Neutralitätsvertrages mit der Sowjetunion ("Berliner Vertrag")
    12. Mai: Rücktritt des zweiten Kabinetts Luther nach einem Misstrauensvotum des Reichstags wegen der Einführung einer modifizierten kaiserlichen Flagge für die Auslandsvertretungen der Republik ("Flaggenstreit").
  • 1926-1928
    Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn.
  • 1927
    Luther tritt der Deutschen Volkspartei (DVP) bei.
  • 1928
    Januar: Gründung des Bundes zur Erneuerung des Reiches ("Luther-Bund").
  • 1930
    März: Luther wird vom Generalrat der Reichsbank als Nachfolger von Schacht zum Reichsbankpräsidenten gewählt. Im März 1933 wird er in in dieser Funktion von Schacht wieder abgelöst.
  • 1933-1937
    Botschafter des Deutschen Reichs in den USA.
  • ab 1945
    Luther ist in verschiedenen Funktionen führend am Wiederaufbau des Bankwesens in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands beteiligt.
  • 1952-1955
    Vorsitzender eines Sachverständigenausschusses für die Neugliederung der Bundesrepublik.
  • ab 1952
    Arbeit als Honorarprofessor für politische Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München.
  • 1960
    Luther veröffentlicht unter dem Titel "Politiker ohne Partei" seine Memoiren.
  • 1962
    11. Mai: Hans Luther stirbt in Düsseldorf.
Andreas Michaelis
14. September 2014

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