Schriftsteller
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1898
23. April: Edwin Erich Dwinger wird als Sohn eines technischen Offiziers der Kaiserlichen Marine und einer Russin in Kiel geboren.
Besuch der Oberrealschule. -
1914
Dwinger meldet sich als Kriegsfreiwilliger zur Kavallerie.
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1915
Versetzung an die Ostfront, wo er schwer verwundet in russische Gefangenschaft gerät.
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1920
Dwinger schließt sich im russischen Bürgerkrieg der "Weißen Armee" an, um gegen die Bolschewiki zu kämpfen, und kann schließlich in die Mongolei entkommen.
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1921
Nach Deutschland zurückgekehrt, lässt er sich als Landwirt und Schriftsteller in Tanneck im Allgäu nieder.
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1926
Veröffentlichung seines ersten Romans "Korsakoff".
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1929-1932
Die Romantrilogie "Die deutsche Passion", in der Dwinger seine Kriegserlebnisse in Russland verarbeitet, findet in Deutschland eine ungewöhnlich weite Verbreitung.
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1933
Von den Nationalsozialisten als authentischer Zeuge für angebliche sowjetische Massenmorde betrachtet, tritt Dwinger als Bestsellerautor nationalistischer Romane propagandistisch für das NS-Regime ein.
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1935
Auszeichnung mit dem nationalsozialistischen "Dietrich-Eckart-Preis".
Ernennung zum Reichskultursenator und Obersturmführer in einer SS-Reiterstandarte.
Der Roman "Die letzten Reiter" über das Schicksal von Freikorps-Männern im Baltikum erscheint in hoher Auflage. -
1937
In "Spanische Silhouetten" beschreibt Dwinger, im Spanischen Bürgerkrieg auf seiten der faschistischen Truppen General Francisco Francos kämpfend, seine Eindrücke aus Sicht der Falange.
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1940
"Der Tod in Polen - die volksdeutsche Passion", eine chronikhafte Darstellung des Bromberger Blutbades vom 3. September 1939.
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ab 1941
Kriegsberichterstatter bei einer Panzerdivision in der UdSSR, von Heinrich Himmler mit umfassenden Vollmachten ausgestattet.
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1942
Seine Eindrücke vom Russland-Feldzug verarbeitet Dwinger in dem Roman "Wiedersehen mit Rußland. Tagebuch vom Ostfeldzug".
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1943
Herbst: Dwinger wird wegen seines offenen Widerspruchs gegen die NS-Ostpolitik sowie wegen seiner Kontakte zu dem russischen General Wlassow unter Hausarrest gestellt.
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nach 1945
Dwinger lässt sich als Gutsbesitzer in Hedwigshof bei Seeg im Allgäu nieder und verfasst weiterhin nationalistische und antikommunistische Bücher, die auch in der Bundesrepublik Deutschland hohe Auflagen erzielen.
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1953
Veröffentlichung des Kosakenromans "Sie suchen die Freiheit - Schicksalsweg eines Reitervolkes".
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1957
Der utopische Kriegsroman "Es geschah im Jahre 1965", in dem Dwinger einen atomaren Weltkrieg beschreibt, erregt wegen seiner drastischen Schilderungen einer nuklearen Katastrophe großes Aufsehen.
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1966
Publikation der Autobiographie "Die zwölf Gespräche 1933-1945".
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1981
17. Dezember: Edwin Erich Dwinger stirbt in Gmund am Tegernsee.