Militär, Politiker
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1892
4. Dezember: Francisco Franco wird in El Ferrol (Galizien/Spanien) als Sohn des Marineoffiziers Nicolás Franco und dessen Frau María del Pilar (geb. de Andrade) geboren.
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1904
Franco wird zur Vorbereitungsausbildung der Marine zugelassen.
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1907
Er wird wegen eines Aufnahmestopps nicht zur Marineakademie zugelassen. Daher tritt er in die Infanterieakademie in Toledo ein.
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1910
Mit Abschluss seiner Militärausbildung wird er zum Unterleutnant in der Armee ernannt. Er ist zunächst in El Ferrol stationiert.
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1912
Franco wird nach Spanisch-Marokko versetzt und kämpft im dortigen Kolonialkrieg.
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1913
Mit der Beförderung zum Leutnant beginnt seine äußergewöhnlich schnelle Militärkarriere.
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1915
Mit 22 Jahren wird Franco jüngster Hauptmann der spanischen Armee.
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1916
Nach einer schweren Verletzung wird er ausgezeichnet und als Major nach Oviedo versetzt.
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1922
Franco wird Kommandeur der spanischen Fremdenlegion.
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1923
Heirat mit Carmen Polo, mit der er eine Tochter hat.
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1926
Nach Ende des Kriegs in Spanisch-Marokko wird Franco Leiter der angesehenen Generalsakademie in Saragossa.
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1929-1933
Er ist Militärgouverneur in La Coruña und auf den Balearen.
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1934
Als Kommandeur der Fremdenlegion unterdrückt Franco in Asturien einen großen Arbeiteraufstand, der sich gegen die neue rechtskonservative Regierung Spaniens richtet. Aufgrund seines harten Kurses gegen die Aufständischen erhält er Anerkennung von der politischen Rechten.
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1935
Er wird zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt.
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1936
Februar: Die neu gewählte linke Volksfrontregierung setzt Franco als Oberbefehlshaber ab und überträgt ihm den Posten des Militärkommandeurs auf den Kanarischen Inseln.
Juli: Nach der Ermordung eines konservativen Politikers revoltieren große Teile der spanischen Armee unter der Führung rechtsgerichteter und faschistischer Offiziere gegen die Regierung: Damit beginnt der Spanische Bürgerkrieg. Franco ruft zur Revolution auf. Einen Tag später trifft er in Marokko ein und übernimmt die Führung der putschenden Militärs, denen Adolf Hitler und Benito Mussolini umfangreiche Waffenhilfe zusagen. Nach der Landung der faschistischen Aufständischen in Spanien werden die Kämpfe zwischen den Republikanern und der aufständischen Armee in Spanien geführt.
6. August: Unter dem Schutz italienischer Kampfflugzeuge setzt Franco nach Südspanien über. Unter seinem Befehl startet die Offensive gegen Madrid.
1. Oktober: Die Aufständischen proklamieren eine Gegenregierung und ernennen Franco zum Machthaber. Außerdem wird er offiziell Oberbefehlshaber der Armee, die mittlerweile die Hauptstadt Madrid belagert. -
1937
19. April: Franco gründet die faschistische Einheitspartei Falange Espãnola.
26. April: Das zur Unterstützung Francos nach Spanien geschickte deutsche Flugzeuggeschwader "Legion Condor" zerstört in einem dreistündigen Bombenangriff die Kleinstadt Guernica.
25. August: Das Baskenland muss gegenüber den vordringenden Truppen Francos kapitulieren.
21. Oktober: Mit der Eroberung von Gijón hat die aufständische Armee nun ganz Nordspanien unter Kontrolle. -
1938
30. Januar: Im faschistisch besetzten Teil Spaniens werden die unbeschränkten Befugnisse von Franco als Staatschef gesetzlich verankert.
April: Francos Truppen erreichen in Aragonien die östliche Mittelmeerküste und teilen so das Territorium der Republikaner in zwei Hälften. Damit ist der Bürgerkrieg praktisch zugunsten Francos entschieden.
November: Mit der Auflösung der auf Seiten der Republikaner kämpfenden Internationalen Brigaden beginnt die Endphase des Kriegs. -
1939
Februar: Mit der Flucht des republikanischen Präsidenten und der Anerkennung von Francos Regierung durch die Westmächte ist der Spanische Bürgerkrieg beendet.
28. März: Franco besetzt kampflos die Hauptstadt Madrid.
April: Spanien tritt dem Antikominternpakt bei.
September: Im Zweiten Weltkrieg erklärt Franco die Neutralität Spaniens, das unter den Folgen des dreijährigen Bürgerkriegs leidet. -
1940
Franco widersetzt sich Hitler, der ihn bei einem Besuch dazu drängt, auf der Seite Deutschlands in den Krieg einzutreten. Spanien tritt aber dem "Stahlpakt" bei.
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1941
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion erlaubt Franco der Wehrmacht die Anwerbung spanischer Soldaten für den Krieg gegen die Sowjetunion. Aus seinem scharfen Antikommunismus heraus unterstützt er prinzipiell Hitlers Vernichtungskrieg. Er verweigert aber deutschen Kampfflugzeugen den Überflug auf dem Weg nach Nordafrika.
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1943
Franco versucht zwischen Hitler und den Westmächten zu vermitteln, um einen Sonderfrieden zu erreichen. Er ist aber gegen ein Kriegsende im Osten.
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1945/46
Die Alliierten versuchen, Franco, den sie als "letzten faschistischen Diktator" bezeichnen, zu isolieren und verweigern die Aufnahme Spaniens in die Vereinten Nationen. Als Konsequenz sucht Franco den inneren Ausgleich mit der katholischen Kirche und den monarchischen Kräften in Spanien.
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1946
Als Folge der Ächtung Francos durch die Vereinten Nationen ziehen die USA ihren Botschafter aus Spanien ab. Andere Staaten folgen diesem Beispiel.
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1947
Franco erklärt Spanien zur Monarchie und sich selbst zum Regenten auf Lebenszeit. Er erteilt sich selbst das Recht, seine Nachfolge zu regeln, lässt sie jedoch aus taktischen Gründen ungeklärt.
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1948
Mit dem Kalten Krieg schwächt sich Spaniens Isolation im Westen ab: Mehrere Staaten schließen mit Spanien Währungs- und Handelsabkommen. Francos Macht konsolidiert sich damit auch im eigenen Land. Die USA lehnen eine Einbeziehung Spaniens in den Marshallplan jedoch ab.
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1950
Die Vereinten Nationen heben den Boykott-Beschluss gegen Spanien auf.
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1951
Nach der Rückkehr des US-Botschafters nach Madrid verhandelt Franco mit den USA über ein Militärabkommen.
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1953
Als Gegenleistung für umfangreiche wirtschaftliche Hilfe gewährt Franco den Amerikanern mehrere Armee- und Marinestützpunkte in Spanien.
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1959
Mit einem Stabilisierungsplan beginnt die neue Wirtschaftspolitik Francos, die Spanien in den kommenden Jahren die höchste wirtschaftliche Wachstumsrate in der westlichen Welt bringt. Die Probleme der Inflation und Arbeitslosigkeit können allerdings nicht völlig gelöst werden.
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1962
Spanien stellt Antrag auf Aufnahme in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Die Aufnahme wird erst acht Jahre später durch die EWG beschlossen.
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1969
Franco erklärt Prinz Juan Carlos (geb. 1938) zu seinem Nachfolger und zukünftigen König.
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1972
Er schließt ein Wirtschaftsabkommen mit der Sowjetunion ab.
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1973
Aufgrund seines schlechten Gesundheitzustands gibt Franco die Regierungsgeschäfte an Juan Carlos ab.
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1975
20. November: Francisco Franco stirbt in Madrid.