Gabriele Münter 1877-1962

Malerin, Grafikerin

  • 1877
    19. Februar: Gabriele Münter wird als Tochter des Kaufmanns Carl Friedrich Münter und dessen Frau Wilhelmine (geb. Scheubler) in Berlin geboren.
  • 1897
    Besuch einer Damenkunstschule in Düsseldorf.
  • 1898-1900
    Nach dem Tod der Eltern reist sie zwei Jahre lang durch Amerika.
  • 1901
    Münter zieht nach München. Da sie als Frau nicht an der Akademie zugelassen wird, setzt sie ihr Studium an der Malschule des Künstlerinnen-Vereins fort.
  • 1902
    Besuch von Kursen an der von Wassily Kandinsky geleiteten "Phalanx"-Schule in München.
  • 1903
    Verlobung mit Kandinsky, der aber noch verheiratet ist.
  • 1904/05
    Zahlreiche Reisen mit Kandinsky, u.a. nach Tunesien und Holland.
  • 1906/07
    Gemeinsamer Aufenthalt in Paris.
    Mehr als ein Viertel ihres grafischen Werks entsteht, besonders Farbholz- und Linolschnitte.
  • 1908
    Münter und Kandinsky lassen sich in München nieder.
    Kleinformatige Freilichtstudien im Stil des späten Impressionismus entstehen.
  • 1909
    Sie erwirbt ein Landhaus in Murnau am Staffelsee, wo sich auch Alexej von Jawlensky und Marianne Werefkin (1860-1938) einrichten.
    Durchbruch zu einer neuen Malweise: Leuchtende, unvermischt nebeneinander gesetzte Farben sowie ein Verzicht auf gegenständliche Details und die Abgrenzung der Formen durch dunkle Umrisslinien kennzeichnen ihre Malerei.
    Mitbegründerin der "Neuen Münchener Künstlervereinigung".
  • 1911
    Münter tritt zusammen mit Kandinsky, Franz Marc und Alfred Kubin (1877-1959) aus der "Neuen Künstlervereinigung" aus. Sie bilden die Kerngruppe des "Blauen Reiter".
  • 1911/12
    Münter ist mit eigenen Werken an den beiden Ausstellungen und dem Almanach des "Blauen Reiter" beteiligt.
    Sie sammelt lokale, meist religiöse Volkskunst, die sie zu Stilleben arrangiert und in mystifizierenden Bildern wiedergibt.
  • 1914
    Nach Beginn des Ersten Weltkriegs flieht sie mit Kandinsky in die Schweiz.
    Trennung von Kandinsky, der nach Russland zurückkehrt. Sie reist über München, Berlin und Kopenhagen nach Stockholm.
  • 1915
    Letztes Treffen mit Kandinsky in Stockholm, wo Münter bis 1917 bleibt.
  • 1917
    Übersiedlung nach Kopenhagen.
  • ab 1920
    Sie hält sich abwechselnd in Köln, München und Murnau auf.
    Aufgrund von Depressionen hört sie vorübergehend auf zu malen.
  • 1925
    Umzug nach Berlin.
    Bleistiftporträts weiblicher Modelle in knappen Umrisslinien entstehen.
  • 1929/30
    Ein Paris-Aufenthalt gibt ihrem künstlerischen Schaffen neue Impulse.
  • 1931
    Münter lässt sich mit ihrem zweiten Lebensgefährten endgültig in Murnau nieder.
    Es entstehen Blumenstilleben und abstrakte Studien in Öl.
  • 1937
    Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten.
    Sie versteckt die in ihrem Besitz befindlichen Werke Kandinskys vor den Nationalsozialisten.
  • 1949
    Sie ist mit neun Arbeiten auf der ersten Ausstellung des "Blauen Reiter" nach dem Zweiten Weltkrieg im Münchner Haus der Kunst vertreten.
  • ab 1950
    Eine Gesamtausstellung ihres Werkes wird in vielen deutschen Museen gezeigt.
  • 1957
    Sie übergibt die noch in ihrem Besitz befindlichen Werke Kandinskys und anderer Mitglieder des "Blauen Reiter" sowie eigene Bilder der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München.
  • 1962
    19. Mai: Gabriele Münter stirbt in Murnau.
Dr. Lutz Walther, Janca Imwolde
14. September 2014

lo