Heinrich Held 1868-1938

Politiker

  • 1868
    6. Juni: Heinrich Held wird in Erbach (Taunus) als Sohn des Landwirts und Kapellmeisters Johannes Held und dessen Frau Susanne (geb. Kaiser) geboren.
  • 1891-1894
    Held studiert Rechts- und Staatswissenschaften sowie Geschichte in Straßburg, Marburg und Heidelberg.
  • 1896
    Nach seinem juristischen Referendarexamen in Straßburg ist er journalistisch tätig.
  • 1897
    Held geht nach Heidelberg und arbeitet dort als Journalist.
  • 1899
    Chefredakteur des "Regensburger Morgenblattes".
  • 1900
    Chefredakteur des "Regensburger Anzeigers".
  • 1906
    Held wird Mitbesitzer sowohl beider Zeitungen als auch der Verlagsdruckerei in Regensburg.
    Er ist als politischer Redner in der christlichen Arbeiterbewegung tätig.
  • 1907
    Held wird als Abgeordneter der Zentrumspartei Mitglied des bayerischen Landtags, dem er ununterbrochen bis 1933 angehört. Politisch gehört er dem linksdemokratischen Flügel des Zentrums an und tritt vor allem in der Finanzpolitik hervor.
  • 1908
    Er wird Gemeindebevollmächtigter in Regensburg.
  • 1909
    Mitglied des Landeseisenbahnrats.
  • 1911
    Held wird Mitglied des Finanzausschusses im Landtag.
  • 1914
    Februar: Wahl zum Fraktionsvorsitzenden und kurze Zeit später zum Landesvorsitzenden der bayerischen Zentrumspartei.
  • 1916
    Herausgeber der Zeitschrift "Die freie Donau".
  • 1917
    Held wird Geheimer Hofrat.
  • 1918
    Kurz nach der Novemberrevolution ist Held Mitbegründer der Bayerischen Volkspartei (BVP).
  • 1919
    Er übernimmt den Fraktionsvorsitz seiner Partei im Landtag.
  • 1921
    Präsident des Deutschen Katholikentags in Frankfurt/Main.
    Mitglied des Reichseisenbahnrats.
  • 1924
    Juli: Nach dem Rücktritt von Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr wird Held mit den Stimmen von BVP, Deutschnationaler Volkspartei (DNVP), Deutscher Volkspartei (DVP) und des Bauernbunds zum Ministerpräsidenten gewählt. Er verfolgt eine ausgleichende Politik, mit der er eine Konsolidierung der politischen Verhältnisse in Bayern anstrebt.
  • 1925
    Held gelingt durch den Abschluss des bayerischen Konkordats mit dem Vatikan ein beachteter Erfolg.
    Als Kandidat der BVP für die Reichspräsidentenwahlen erhält er im ersten Wahlgang 3,7 Prozent der Stimmen.
  • 1929
    In den Auseinandersetzungen um die Reichsreform versucht Held als überzeugter Föderalist die Rechte Bayerns gegenüber dem Deutschen Reich durchzusetzen. Dafür veröffentlicht er die Denkschrift "Abgrenzung der Zuständigkeiten zwischen Reich und Ländern".
  • 1930
    Nachdem er die parlamentarische Mehrheit verloren hat, bleibt Held mit seinem Kabinett nur als geschäftsführende Regierung ohne Mehrheit im Amt.
  • 1932
    Nach der widerrechtlichen Absetzung des preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun durch den Reichskanzler Franz von Papen betont Held als entschiedener Vertreter des Föderalismus die Bedeutung des Legalitätsprinzips. Vor allem für die Eigenständigkeit Bayerns geht er in Distanz zu den politischen Kräften, die ein autoritäres und zentralistisches Regime fordern.
  • 1933
    Februar: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wendet sich Held trotz seiner eigenen monarchischen Gesinnung gegen die Forderung, als Schutz gegen die Gleichschaltung das Königtum in Bayern zu restaurieren.
    9. März: Die bayerische Landesregierung wird von den Nationalsozialisten gewaltsam gestürzt. Held zieht sich nach Regensburg zurück und scheidet aus dem öffentlichen Leben aus.
  • 1938
    4. August: Heinrich Held stirbt in Regensburg.
Manfred Wichmann
14. September 2014

lo