Politiker, Philosoph
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1859
3. September: Jean (eigtl.: Auguste Marie Joseph) Jaurès wird in Castres (Languedoc) geboren.
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1881
Nach dem Abschluss in Philosophie an der École Nationale Supérieure wird er Lehrer in Albi.
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1883-1885
Außerordentlicher Professor für Philosophie in Toulouse.
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1885-1889
Jaurès wird als unabhängiger Abgeordneter in die Nationalversammlung gewählt.
Heirat mit Louise Bois. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor. -
1889
Rückkehr an die Universität von Toulouse, wo er promoviert.
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1892
Nach dem Bergarbeiterstreik in Carmaux schließt er sich der sozialistischen Arbeiterbewegung an.
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1893-1898
Abgeordneter der Nationalversammlung als Unabhängiger Sozialist.
Jaurès fordert die Rehabilitation von Alfred Dreyfus, den zu Unrecht wegen Spionage verurteilten jüdischen Offizier. -
1898
Er beginnt seine Geschichte der Französischen Revolution, die 1901-1907 unter dem Titel "Histoire socialiste de la Révolution française" erscheint.
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1902
Die sozialistischen Parteien spalten sich über die Frage um eine Kooperation mit der Regierung. Trotz vorhergehender Einigungsversuche werden zwei sozialistische Parteien gegründet. Jaurès wird Führer der reformerischen Parti Socialiste Français (PSF), die für eine Tolerierung der Regierungspolitik eintritt.
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1902-1914
Abgeordneter der Nationalversammlung.
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1903
Er wird zum Vizepräsidenten der Nationalversammlung gewählt.
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1905-1907
Beteiligung an der Solidaritätsbewegung für die russische Revolution.
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1908
Veröffentlichung von "La Guerre franco-allemande 1870-1871" ("Der deutsch-französische Krieg").
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1912
Auf dem Baseler Kongress der "Zweiten Internationale" ruft Jaurès zum Kampf gegen die Kriegsvorbereitungen auf.
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1914
Großer Wahlerfolg der SFIO.
31. Juli: Er fordert nach einer Sondersitzung des Internationalen sozialistischen Büros in Brüssel die französische Regierung auf, den Frieden zu erhalten.
Jean Jaurès wird von einem nationalistischen Fanatiker in Paris ermordet. -
1924
Umbettung ins Panthéon, die nationale Gedenkstätte bedeutender Franzosen.