Karl Friedrich Schinkel 1781-1841

Architekt, Maler

  • 1781
    13. März: Karl Friedrich Schinkel wird in Neuruppin (Brandenburg) als Sohn des Superintendenten Johann Schinkel und dessen Frau Dorothea (geb. Rose) geboren.
  • 1787
    25. Oktober: Tod des Vaters.
  • 1792
    Besuch des Gymnasiums in Neuruppin.
  • 1795
    Umzug Schinkels und seiner Mutter nach Berlin. Besuch des dortigen Gymnasiums zum Grauen Kloster.
  • 1798
    Abschluss der Schullaufbahn. Schinkel tritt seine zweijährige Ausbildung bei David Gilly (1748-1808), der Mitglied der obersten Baubehörde ist, und dessen Sohn Friedrich Gilly (1772-1800) an.
  • 1799-1800
    Parallel zur Ausbildung besucht Schinkel die neueröffnete Berliner Bauschule.
  • 1800

    Abschluss seiner Ausbildung mit dem Kondukteurexamen, das es Schinkel ermöglicht, eigenständige Bauausführungen zu leiten. Es kommt ihm zugute, dass er die unvollendeten Bauprojekte seines 1800 verstorbenen Freundes und Lehrers Friedrich Gilly, der Schinkels Talent früh erkennt und ihm die Projekte bewusst hinterlässt, fortführen und weiterentwickeln kann. Durch die Arbeit an diesen Bauvorhaben für prominente und bedeutende Bauherren erlangt Schinkel schnell Bekanntheit und Ansehen. Er führt außerdem seinen ersten eigenen Entwurf aus. Er baut den "Pomona Tempel", ein massives Garten- und Teehaus, auf dem Pfingstberg in Potsdam.

  • 1803
    Schinkel erhält weitere große Bauaufträge, u. a. baut er repräsentative Wohnhäuser in Berlin, leitet die Umbauten auf Schloss Buckow und anderen Herrenhäusern in der Mark Brandenburg. Er arbeitet parallel als Bühnenbildner und stellt Entwürfe für Möbel und Keramiken her.
  • 1803-1805
    Schinkel unternimmt eine zweijährige Studienreise durch Europa, die ihn unter anderem nach Dresden, Prag, Wien, Venedig, Rom, Sizilien und Paris führt. Er wird begleitet von seinem Studienfreund Gottfried Steinmeyer (1780-1851). Diese Reise hat maßgeblichen Einfluss auf Schinkels künstlerische Entwicklung. Er fertig zahlreiche Städte- und Landschaftsansichten an, studiert die antike Architektur. Er entwickelt seine eigenen Vorstellung des Klassizismus, der sich vor allem an den schlichten Bauten der Spätantike und dem frühen italienischen Mittelalter orientiert.
  • 1805-1810
    Durch die Unruhen innerhalb Europas und Preußens als Folge der Napoleonischen Kriege kommen die meisten Bauvorhaben zum Erliegen. Schinkel arbeitet in dieser Zeit intensiv als Maler. Er verarbeitet seine Reiseeindrücke in großen Ölgemälden, zu diesen Werken zählen: "Antike Stadt an einem Berg" 1805, "Dioramen" 1807,  "Panorama von Palermo" 1808, "Kirche hinter Bäumen" 1810.
  • 1809
    17. August: Heirat mit der Kaufmannstochter Susanne Berger (1782-1861), mit der er einen Sohn und drei Töchter hat.
  • 1810
    15. Mai: Ernennung Schinkels zum Assessor der neubegründeten Baudeputation in Berlin. Neben dieser Tätigkeit fertig er zahlreiche Lithographien, perspektivisch-optische Schaubilder, weiter Ölgemälde und architekturtheoretische Schriften an. Außerdem richtet er die Räume der Königin Luise (1776-1810) im Berliner Stadtschloss ein.
  • 1811
    Schinkel wird ordentliches Mitglied der königlichen Akademie der Künste zu Berlin.
  • 1815
    12. März: Ernennung zum Geheimen Oberbaurat.
  • 1816
    Der preußische König Friedrich Wilhelm III (1770-1840) überträgt Schinkel die denkmalpflegerische Aufsicht und Betreuung des Weiterbaus des Kölner Doms. Außerdem erteilt er ihm und seinen Mitarbeitern weitere zahlreiche Aufträge für große Bauvorhaben im ganzen Land, zum Beispiel für die "Neue Wache"  und die Renovierung des Domes am Lustgarten in Berlin. Außerdem arbeitet er weiter als Bühnenbildner, entwirft Möbel und fertig Zimmerdekorationen für verschiedene Schlösser an.
  • 1819
    Schinkel wird Mitglied der technischen Deputation im Ministerium für Handel, Gewerbe und Bauwesen.
  • 1820
    Er wird zum Professor der königlichen Akademie der Künste ernannt und Mitglied im akademischen Senat.
  • 1824
    Studienreise nach Italien, um in den dortigen Museen Eindrücke für den Bau an der Berliner Museumsinsel zu gewinnen. Besonderes Augenmerk legt er auf die Inszenierung und Ausstellung der Kunstwerke. Er wird begleitet von Gustav Waagen (1794-1868), dem Kunsthistoriker und späteren Direktor der Gemäldegalerie in Berlin.
  • ab 1824
    Schinkel ist vielbeschäftigt und baut zahlreiche repräsentative Gebäude im ganzen Land. Allein in Berlin und Umgebung baut er unter anderem die Friedrichwerdersche Kirche (1824-1830), Schloss Klein-Glienicke (1824-1837), die Potsdamer Nikolaikirche (1830-1835), die Bauakademie in Berlin (1832-1836) und das Gärtnerhaus und die Römischen Bäder in Potsdam (1824-1839).
  • 1826
    Studienreise nach Frankreich, England und Schottland. Er wird von Peter Beuth (1781-1853) begleitet. Auch diese Reise hat, ähnlich wie seine bisherigen Reisen, maßgeblichen Einfluss auf seine weiteren Projekte. Er zeigt sich besonders begeistert von den industriebürgerlichen und rationell organisierten Großbauten Englands, außerdem ist er beeindruckt von der großstädtischen Verkehrsplanung.
  • 1830
    Juli-September: Weitere Italienreise mit Frau und Kindern.
  • 1839
    Schinkel erhält das höchste Amt des Staates im Bereich Architektur und Bauen. Er wird zum Ober-Landes-Baudirektor ernannt.
  • 1840
    9. September: Nach längerer körperlicher Schwäche und verschiedenen Kuraufenthalten erleidet Schinkel vermutlich einen schweren Schlaganfall, der ihn für den Rest seines Lebens pflegebedürftig und arbeitsunfähig macht. Er ist weitestgehend ohne Bewusstsein.
  • 1841
    9. Oktober: Nach mehrmonatigem Siechtum stirbt Karl Friedrich Schinkel in Berlin. Drei Tage später wird er unter großer öffentlicher Anteilnahme auf dem Friedhof der von ihm erbauten Friedrichswerderschen Kirche beigesetzt.
Trond Kuster
17. März 2017

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