Maler, Grafiker, Dichter
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1884
18. April: Ludwig Meidner wird in Bernstadt (Schlesien) als Sohn jüdischer Eltern geboren, die ein Textilgeschäft betreiben.
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1901-1903
Mit einer Maurerlehre bereitet sich Meidner auf das von den Eltern favorisierte Architekturstudium vor.
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1903-1905
Studium der Malerei an der Kunstschule in Breslau.
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1905/06
Meidner arbeitet als Modezeichner in Berlin.
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1907
Seinem Interesse für den Impressionismus folgend, kann er mit finanzieller Unterstützung einer Verwandten nach Paris übersiedeln, wo er vor allem Edouard Manet (1832-1883), aber auch Paul Cézanne und Vincent van Gogh (1853-1890) studiert. Freundschaft mit Amedeo Modigliani (1884-1920).
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1908
Rückkehr nach Berlin, wo sich Meidner fortan mit dem Verkauf von Zeichnungen über Wasser hält.
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1911
Er wird für ein privates Stipendium vorgeschlagen und aufgrund eines Gutachtens von Max Beckmann angenommen.
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1912
Meidner beginnt seine malerische Produktion, mit der er seinen Ruf als der "expressionistischste der Expressionisten" etabliert.
In Bildern wie "Apokalyptische Landschaft" und "Vision eines Schützengrabens" verbindet Meidner kubistische und futuristische Einflüsse mit seinem stark expressionistischen Duktus. -
1914
In dem Text "Anleitung zum Malen von Großstadtbildern" umreißt er seine Position der expressionistischen Malerei.
Übersiedlung nach Dresden, wo er das Angebot eines Mäzens wahrnehmen will, eine Zeitschrift zu edieren und Lithographie-Mappen herauszugeben. -
1916
Rückkehr nach Berlin, wo er zum Kriegsdienst einberufen wird.
Im Feld entstehen Zeichnungen und expressionistische Prosa ("Septemberschrei", "Im Nacken das Sternenmeer"). -
1919-1935
Meidners Berliner Zeit ist von einer neuen Schaffensperiode geprägt: der vor allem das graphische Werk kennzeichnenden Hinwendung zu jüdischer und christlicher Mystik.
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1927
Meidner vernachlässigt zunehmend die Malerei, wendet sich seinem dichterischen Werk zu und feiert mit humoristischen Erzählungen große Erfolge.
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1935
Angesichts der zunehmenden Judenverfolgung zieht er nach Köln, wo er als Zeichenlehrer an einer jüdischen Schule arbeitet.
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1939
Meidner flieht mit seiner Familie nach England, wo er im Internierungslager Kurt Schwitters (1887-1948) kennenlernt.
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1953
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland lebt Meidner in einem jüdischen Altenheim zunächst in Frankfurt/Main, dann in Marxheim (Taunus).
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1963
Die Stadt Darmstadt stellt ihm eine Atelierwohnung zur Verfügung, zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen rufen der Öffentlichkeit den inzwischen fast vergessenen Maler in Erinnerung.
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1966
14. Mai: Ludwig Meidner stirbt in Darmstadt.