Thomas Theodor Heine 1867-1948

Künstler

Thomas Theodor Heine ist als Grafiker, Karikaturist, Zeichner, Maler, Bildhauer und Schriftsteller tätig. Er schafft Gemälde, entwirft Werbung und arbeitet für Verlage und Zeitschriften, 1896 gehört er zu den Begründern des „Simplicissimus“ und arbeitet bis 1933 für die Zeitschrift. Früh warnt er vor der Gefahr durch Adolf Hitler und die NSDAP. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten flieht er aus Deutschland und kehrt nicht wieder zurück. Heine stirbt im Alter von 80 Jahren im Exil.

  • 1867

    28. Februar: David Theodor Heine (später wird er sich Thomas Theodor nennen) wird als Sohn des Fabrikanten Issak Heine und dessen Frau Esther (geb. Hesse) in Leipzig geboren.

  • 1885-1889

    Studium, mit Unterbrechung 1886, an der Düsseldorfer Kunstakademie.

  • 1889

    Heine zieht nach München.
    In den kommenden Jahren entstehen zunächst Landschaftsbilder, später Porträts und symbolistische Figurenkompositionen wie „Vor Sonnenaufgang“ und „Die Blumen des Bösen“.

  • ab 1892

    Heine zeichnet für die Zeitschrift „Fliegende Blätter".

  • 1895
    Erste Herstellung von Buchschmuck für die Zeitschrift PAN. Später folgen Aufträge des Insel-Verlags.
  • 1896

    26. April: Johanna Magdalena Theodore (1896-1942), die Tochter von Magdalena Regina Hirsch (1875-1939) und Heine, kommt auf die Welt.

  • ab 1896

    Heine gehört zu den Gründern der satirischen Wochenzeitschrift „Simplicissimus“, der Redaktionssitz ist in München. Er prägt das Blatt durch seine Illustrationen, satirischen Zeichnungen und politischen Karikaturen. Heine kreiert auch das wirkungsvolle Markenzeichen der Zeitschrift: Eine Bulldogge mit abgerissener Kette.

  • 1898

    Heine wird wegen Majestätsbeleidigung zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wird in Festungshaft umgewandelt, die er auf der Festung Königstein in Sachsen verbüßt.

  • 1899

    29. September: Er wird aus der Haft entlassen.

  • 1901

    Heine schafft die Vorlage (eine Malerin und ein Bär) für Plakate der Berliner Secession.

  • 1909

    Große Ausstellung seiner Gemälde in München.

  • ab 1916

    Mitglied in der Münchener Neuen Secession.

  • ab 1919

    Heine wohnt mit seiner Ehefrau und Tochter vorrangig in Dießen am Ammersee. Sein Atelier in München behält er.

  • 1921
    Heine illustriert Thomas Manns "Wälsungenblut" mit 32 Lithografien.
  • 1922

    Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.

  • 1933

    Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, Heine hatte seit Jahren vor ihnen gewarnt, scheidet er nach Androhung von KZ-Haft aus der Redaktion des „Simplicissimus“ aus. Er flieht über Hamburg und Berlin nach Prag, später nach Brünn.
    Dezember: Ausschluss aus der Preußischen Akademie der Künste.

  • 1938

    Flucht nach Oslo. In Norwegen verdient er seinen Lebensunterhalt auch mit dem Verkauf von Gemälden.

  • 1939

    13. Oktober: Magdalena Regina Heine stirbt in München.

  • 1940

    Die Wehrmacht marschiert in Norwegen ein.
    Juni: Heine wird von der Gestapo verhört.

  • 1942

    24. April: Heines Tochter Johanna stirbt in München.
    Flucht nach Schweden. Dort arbeitet er für eine Zeitung.

  • 1945

    Sein Roman „Ich warte auf Wunder" erscheint.

  • 1946

    Heine wird schwedischer Staatsbürger.

  • 1947

    Anlässlich seines 80. Geburtstags findet eine große Ausstellung seiner Werke im Nationalmuseum in Stockholm statt.

  • 1948
    26. Januar: Thomas Theodor Heine stirbt in Stockholm.
Janca Imwolde, Oliver Schweinoch
16. Juni 2023

lo