Die Nationalversammlung in der Paulskirche 1848

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Fahnen, Farben, Symbole

Als die Abgeordneten im Mai 1848 feierlich in die Paulskirche einzogen, war Frankfurt mit dem Symbol der neuen Freiheit geschmückt: der schwarz-rot-goldenen Fahne. Die farbliche Zusammenstellung ist nicht zweifelsfrei geklärt.

Zum einen wird sie auf den Uniformrock des Lützowschen Freikorps zurückgeführt. Diese Freiwilligenarmee kämpfte in den Befreiungskriegen 1813/15 in schwarzen Jacken mit roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen gegen Napoleons Truppen. Zum anderen trug die Jenaer Burschenschaft ein schwarz-rotes mit goldenem Eichenlaub verziertes Banner.

Beide bezogen sich aber wahrscheinlich auf das Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, ein schwarzer Adler auf goldenem Grund mit roten Fängen und rotem Schnabel. Damit stellten sich die Freiheitskämpfer in die Tradition des durch die Kaiserkrone geeinten Alten Reiches. Spätestens nachdem sich die Studenten auf dem Wartburgfest 1819 in Anlehnung an die Trikolore der französischen Revolution schwarz-rot-goldenen Kokarden angesteckt hatten, die daraufhin durch die Karlsbader Beschlüsse verboten wurden, entwickelte sich der Dreifarb zum Symbol der deutschen Nationalbewegung.

Mit der Verfassung von 1849 wäre Schwarz-Rot-Gold zur Nationalflagge geworden. Nach dem Sieg der Gegenrevolution verschwanden die Farben wieder und wurden erst in der Weimarer Republik als Bekenntnis einer demokratischen Entwicklung Deutschlands rehabilitiert.

In Vergessenheit geriet dagegen die allegorische Darstellung der zusammengefundenen Nation, die Germania, die überlebensgroß die Abgeordneten der Paulskirche an die Einheit und Freiheit der deutschen Nation erinnern sollte. Andere Formen, eine politische Einstellung auszudrücken, waren bestimmte Kleidungsstücke und Moden. Aufständische Wiener Arbeiter trugen z.B. „Barrikadenstrohhüte“, radikale Demokraten sog. Heckerhüte.