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Die Topographia Germaniae

Die Topographia Germaniae ist eines der Hauptwerke des Kupferstechers und Verlegers > Matthaeus Merian des Älteren. Er schuf die Topographia gemeinsam mit Martin Zeiller (1589–1661) aus Ulm, der für die Texte verantwortlich war.

Das Werk zeigt sehr detailliert mehr als > 2.000 Ansichten von bemerkenswerten Städten, Klöstern und Burgen des Heiligen Römischen Reiches; es gilt bis heute als eines der bedeutendsten Werke der geografischen Illustration.

Entstehung
Matthäus Merian hatte 1642 damit begonnen, das großangelegte Gesamtwerk einer umfassenden Topographie mit Stadtdarstellungen herauszugeben unter dem Titel Topographia Germaniae. Darin wollte er – nach den Erfolgen seiner Zeitgeschichte Theatrum Europaeum (1635) und seiner Weltbeschreibung Archontologia cosmica (1638) – die von ihm bereits seit drei Jahrzehnten gesammelten Vorlagen und Zeichnungen von Stadtansichten, Landschaftsbildern und Karten systematisch zusammenfassen und ergänzen. 

Seine Topographia Germaniae erschien in Merians Verlag in Frankfurt am Main von 1642 bis 1654 zunächst in > 16 Bänden, denen bis 1688 noch weitere folgten mit Beschreibungen anderer europäischer Gebiete wie Frankreich, Italien und Kreta. Das Gesamtwerk enthielt schließlich in 30 Bänden insgesamt 92 Karten und 1486 Kupferstiche mit 2142 Einzelansichten; es war damit eines der größten Verlagswerke der Zeit. 

Nach Merians Tod 1650 führten seine Söhne Matthäus Merian der Jüngere (Matthäus d. J.) und Caspar Merian das Werk fort.

Die bekanntesten Bände
Die bekanntesten Bände des Gesamtwerks (chronologisch geordnet) tragen folgende lateinischen Titel (dahinter die Jahre der verschiedenen Ausgaben):

1. Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae (Schweiz), 1642/1654 etc.
2. Topographia Sueviae (Schwaben), 1643/1656 etc.
3. Topographia Alsatiae etc. (Elsass), 1643/44 und 1663 etc.
4. Topographia Bavariae (Bayern), 1644/1657 etc.
5. Topographia Palatinatus Rheni et Vicinarum Regionum (Rheinpfalz), 1645/1672 ff.
6. Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis (Erzbistümer Mainz, Trier und Köln), 1646/1675 ff.
7. Topographia Hassiae et Regionum Vicinarum (Hessen), 1646/1655 etc.
8. Topographia Westphaliae (Westfalen), 1647/1660
9. Topographia Franconiae (Franken), 1648/1656 ff.
10. Topographia Provinciarum Austriacarum ... (Österreich), 1649/1656 ff.
11. Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (Böhmen, Mähren und Schlesien), 1650/1660 ff.
12. Topographia Superioris Saxoniae, Thüringiae, Misniae et Lusatiae (Obersachsen, Thüringen, Meißen