Die Nationalversammlung in der Paulskirche 1848

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Arnold Ruge Ernst Wilhelm Eduard Zimmermann Moritz Hartmann
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Moritz Hartmann

∗ 15.10.1821 in Dusch­nik b. Przibram (Kgr. Böhmen), † 13.5. 1872 in Oberdöbling b. Wien (Ehzm. Öster­reich unter der Enns)

Der 1821 geborene Moritz Hartmann stammte aus einer jüdischen Industriellenfamilie e. Bevor er 1838 sein Studium der Philosophie und Medizin begann konvertierte er zum Katholizismus. In den folgenden Jahren arbeitete er als Hofmeister und Erzieher, bevor er sich 1844 in Leipzig niederließ, wo er als belletristischer Schriftsteller und Mitarbeiter für mehrere politische Zeitschriften arbeitete. Die polizeiliche Verfolgung wegen Verletzung der Zensurbestimmungen zwang ihn bald darauf zur Flucht nach Frankreich. Nachdem er von hier aus nach Österreich-Ungarn weitergezogen war, wurde 1847 ein gerichtliches Verfahren gegen ihn wegen Pressvergehens eingeleitet, im März 1848 jedoch wieder eingestellt. Im folgenden Monat nahm Hartmann am Nationalausschuss für Böhmen in Prag teil. Seit 18. Mai 1848 war er Abgeordneter der Nationalversammlung in Frankfurt, nahm jedoch im Oktober am Wiener Aufstand teil. Statt sich dem Rückrufbefehl für die österreichischen Abgeordneten der Frankfurter Nationalver­sammlung im Frühjahr 1849 zu beugen, ging er nach Baden und unterstützte auch den dortigen Aufstand. Vor der Strafverfolgung flüchtete er zunächst in die Schweiz, dann nach Frankreich. Doch auch hier wurde Hartmann verfolgt, wegen eines Pressvergehens saß er 1853 siebzehn Tage im Gefängnis. Bis zu seiner Amnestierung 1867 durch die österreichische Regierung war Hartmann Reisender, Journalist und Universitätsdozent. Er starb 1872 in Oberdöbling bei Wien.