Die Nationalversammlung in der Paulskirche 1848

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Ernst Moritz Arndt

∗ 26.12.1769 in Schoritz auf Rügen (Pommern), † 29.01.1860 in Bonn (Rheinland)

Ernst Moritz Arndt wurde 1769 als Sohn eines Gutspächters auf Rügen geboren. Er war eine der schillerndsten und wichtigsten Figuren der deutschen Nationalbewegung und ist bis heute vor allem durch sein literarisches Werk bekannt. 1811 hatte er seine Professur für Geschichte und Philosophie in Greifswald aufgegeben, um Schriftsteller zu werden. Unter anderem verfasste er in dieser Zeit seine berühmte Schrift »Der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Grenze« (1813). Arndt arbeitete aber auch im preußischen Generalstab, u.a. beim Freiherrn von Stein. Obwohl Arndt den Kampf gegen Frankreich unterstützte, war er von den Ideen der Französischen Revolution überzeugt. Daher lehnte er eine Restauration der politischen Verhältnisse in Deutschland ab: „Auch das hat die fürchterliche Französische Revolution, die wir jetzt unsere, die europäische Revolution nennen müssen, uns heller als das Sonnenlicht gezeigt, dass der alte Zustand Europens vergangen ist, dass wir in den Vorhallen einer neuen Zeit stehen.“ Schon 1819 wurde ein Untersu­chungsverfahren wegen demagogischer Umtrie­be gegen ihn eingeleitet. In den kommenden Jahrzehnten sollten weitere Anklagen folgen, denn Arndt äußerte weiterhin seine kritischen Gedanken zur Zeit öffentlich. Seine folgerichtige Berufung in die Paulskirche am 18.Mai 1848 nahm er als fraktionsloser Abgeordneter an, stimmte aber mit dem Rechten Zentrum. Von einer gemäßigten Haltung zeugt seine Zustimmung zur Wahl Friedrich Wil­helm IV. zum Kaiser der Deutschen. Er starb 1860 in Bonn.