Abgeordnete
Johann Ludwig Uhland
∗ 26.4. 1787 in Tübingen (Kgr. Württemberg), † 13.11.1862 (13. Nov.) in Tübingen
Der promovierte Jurist und Philologe Uhland (geboren 1787 in Tübingen) arbeitete nach seinem Studium u.a. als Rechtsanwalt, Universitätsdozent und Publizist in Stuttgart und Tübingen. Von 1819 bis 1826 und nochmals von 1833 bis 1838 saß er in der Württembergischen Kammer der Abgeordneten, wo er der liberale Opposition angehörte. Neben philologisch-historisch orientierten Schriften äußerte er sich als Mitarbeiter der Zeitschrift „Der Hochwächter“ (später Der Beobachter“) auch zu politischen Themen. Als ihm die württembergische Regierung 1833 den nötigen Urlaub verweigerte, um ein Mandat in der Württembergischen Kammer der Abgeordneten auszuüben, gab Uhland seine Professur freiwillig ab. An den revolutionären Geschehnissen im März 1848 beteiligte er sich zunächst in Tübingen. Als Mitglied der dortigen Bürgerversammlung verfasste er eine Note an den Ständigen Ausschuss in Stuttgart, in dem er ein deutsches Parlament sowie Pressefreiheit und Volksbewaffnung forderte. Zunächst fraktionsloses Mitglied, wechselte er während seiner Zeit in der Nationalversammlung zum republikanischen Märzverein und stimmte gegen Friedrich Wilhelm IV. als Kaiser der Deutschen. Seine politischen Aktivitäten blieben für Uhland jedoch trotzdem ohne negative Folgen, bereits 1850 wurde er Mitglied des württembergischen Staatsgerichtshofes. Er war nach 1849 jedoch nicht mehr politisch tätig und ist bis heute vor allem als Schriftsteller bekannt.