Direkt zum Seiteninhalt springen
N. n.

Das Kino und der Tod

In Deutschlandbilder hatte Hartmut Bitomsky bereits mit Fotoabzügen gearbeitet, nun verwendet er sie als Teil seiner rhetorischen Figur der Nacherzählung. Dem Detektiv aus einem amerikanischen Film Noir gleichend sitzt er (allerdings in Strickjacke) an seinem Schreibtisch und grübelt nach über das Kino und den Tod: „Meistens geht in den Filmen das Töten glatt und routiniert und ohne Komplikationen vonstatten. Die Filme sind immer in Zeitnot. Wenn einer zwei, drei Tage im Sterben liegt, stellt ihm der Film dafür eine halbe Minute zur Verfügung.“ Einmal quer durch die Geschichte des Kinos reicht die Auswahl an Sequenzen, die Bitomsky mithilfe der Fotos nacherzählt und analysiert, von Duel in the Sun über Torn Curtain und The Killers bis hin zu Hangmen also Die und Psycho.

Das Kino und der Tod bildet den Auftakt zu einer „Anthologie des Kinos“, die Bitomsky mit Das Kino und der Wind und die Photographie fortsetzen wird. Die Fotoabzüge des Nacherzählers werden nun ergänzt um Videoplayer und Monitore in einer Studiosituation, der Film ist gestaltet wie eine Durchlaufprobe für einen filmvermittelnden Film über Dokumentarfilme. (fl)

Das Kino und der Wind und die Photographie