Direkt zum Seiteninhalt springen

Gabriel Over the White House / Zwischen heut und morgen

Gabriel Over the White House / Zwischen heut und morgen USA 1933, R: Gregory La Cava, B: Carey Wilson, K: Bert Glennon, D: Walter Huston, Karen Morley, Franchot Tone, 86‘ · 35 mm, OmU Vorprogramm: Deulig-Tonwoche Nr. 124 D 1934, 11‘· 35 mm Meerestiere in der Adria D 1934, R: Ulrich K. T. Schulz, 14‘· 35 mm DO 02.07. um 20 Uhr · Einführung in englischer Sprache: Ben Urwand „Der erste faschistische Film entstand nicht in Italien oder Deutschland, sondern in den Vereinigten Staaten“, schreibt Ben Urwand in seinem Buch The Collaboration. Hollywood's Pact with Hitler über Gabriel Over the White House: Als der amerikanische Präsident nach einem schweren Autounfall seine Gesundheit wiedererlangt, erscheint dies wie ein Wunder. Doch aus dem jovialen, zynischen Machtpolitiker ist ein Führer geworden, ein Machtmensch, der die wahren Probleme des von der Großen Depression gebeutelten Landes zu erkennen meint und umgehend anpackt. Die Institutionen der parlamentarischen Demokratie sind dabei nur im Weg. Oberste Priorität in der neuen Diktatur kommt der Abschaffung der Arbeitslosigkeit zu, und als Schuldige für die Misere des Landes ist bald eine Bevölkerungsgruppe ausgemacht, die nun rücksichtslos paramilitärisch bekämpft wird: die Gangster. Was als eine Satire verstanden werden kann, lässt sich auch ganz anders, nämlich nationalsozialistisch lesen: „Die schönste ethische Botschaft, die ein Filmkunstwerk des Auslandes ins neue Deutschland bringen konnte! (…) Nun bezeugt es Deutschland, gereift und emporgehoben zur völkischen Erneuerung, die der Film symbolhaft seinem Volke zeigt!“ (Film-Kurier 1.3.1934). MGM war sich der Tragweite des Films bewusst und bewarb ihn schon im Januar 1934 mit den Worten „Der Welterfolg dieses Films wird in Deutschland noch überboten werden, da es unsere Probleme sind, die er aufwirft.“ (fl) Mit freundlicher Unterstützung der Library of Congress.