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Ralf Forster · zu Gast: Jochen Wisotzki

Drei Männer mit Picknickkorb gehen auf dem Postenweg spazieren, der parallel zur Berliner Mauer verläuft. Presslufthämmer sind zu hören, ein Beobachtungsturm fällt, die Grenzanlagen werden abgerissen. Später frühstücken die drei in der ehemaligen Todeszone, ihrem neuen Garten. Sommer 1990 in der Hauptstadt der DDR, Prenzlauer Berg. So beginnt einer der ungewöhnlichsten Dokumentarfilme über die Wende. Die Regisseure Heinz Brinkmann und Jochen Wisotzki porträtieren die Freunde Alfred, Dieter und Michael, von denen jeder auf seine Weise mit dem politischen System aneckte, widerständig war und sichtbare persönliche Blessuren erlitt. Brinkmann und Wisotzki kommen ihnen sehr nahe; ein beinahe privater Film entsteht. Komm in den Garten ist auch eine Milieustudie und Zustandsbeschreibung des Übergangs – mit all seinen Hoffnungen und Unsicherheiten des sich anbahnenden Systemwechsels. Komm in den Garten gilt als Hauptwerk des 2019 verstorbenen Filmdokumentaristen Heinz Brinkmann, der in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden wäre. Co-Regisseur Jochen Wisotzki feierte 2023 seinen 70. Geburtstag. (rf)

Ralf Forster ist Filmtechnikhistoriker am Filmmuseum Potsdam und Mitglied von CineGraph Babelsberg.

Komm in den Garten

Drei Männer mit Picknickkorb gehen auf dem Postenweg spazieren, der parallel zur Berliner Mauer verläuft. Presslufthämmer sind zu hören, ein Beobachtungsturm fällt, die Grenzanlagen werden abgerissen. Später frühstücken die drei in der ehemaligen Todeszone, ihrem neuen Garten. Sommer 1990 in der Hauptstadt der DDR, Prenzlauer Berg. So beginnt einer der ungewöhnlichsten Dokumentarfilme über die Wende. Die Regisseure Heinz Brinkmann und Jochen Wisotzki porträtieren die Freunde Alfred, Dieter und Michael, von denen jeder auf seine Weise mit dem politischen System aneckte, widerständig war und sichtbare persönliche Blessuren erlitt. Brinkmann und Wisotzki kommen ihnen sehr nahe; ein beinahe privater Film entsteht. Komm in den Garten ist auch eine Milieustudie und Zustandsbeschreibung des Übergangs – mit all seinen Hoffnungen und Unsicherheiten des sich anbahnenden Systemwechsels. Komm in den Garten gilt als Hauptwerk des 2019 verstorbenen Filmdokumentaristen Heinz Brinkmann, der in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden wäre. Co-Regisseur Jochen Wisotzki feierte 2023 seinen 70. Geburtstag. (rf)

Ralf Forster ist Filmtechnikhistoriker am Filmmuseum Potsdam und Mitglied von CineGraph Babelsberg.