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Tarzan the Ape Man / Tarzan, der Affenmensch

Tarzan the Ape Man / Tarzan, der Affenmensch USA 1932, R: W.S. Van Dyke, B: Cyril Hume, Ivor Novello, K: Harold Rosson, Clyde De Vinna, D: Johnny Weissmuller, C. Aubrey Smith, Maureen O'Sullivan, 100‘ · 35 mm, OF FR 03.07. um 21 Uhr · Einführung: Stefanie Mathilde Frank Tarzan war am 9.1.1933 im Berliner Primus Palast gestartet, also noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Als der Film ein gutes Jahr später erneut der Oberprüfstelle vorgelegt wurde, hatte ihn bereits jeder gesehen, der ihn hatte sehen wollen. Es ging lediglich darum, mit der neuen Filmgesetzgebung ein Exempel zu statuieren. Aus dem Protokoll der Zensurentscheidung vom 2.3.1934: „Im nationalsozialistischen Staate werde mit allen Kräften daran gearbeitet, in der öffentlichen Meinung für eine Gattenwahl unter höchsten Anforderungen das Verantwortungsbewußtsein zu wecken. Auch die Begriffe von Ehe, Weibtum und Mutterschaft würden wieder zu Ehren gebracht und von der oberflächlichen, ganz auf das Sexuelle abgestellten Verzerrung durch die vergangene Epoche mit vieler Mühe befreit. Ein Film, der das rein Triebhafte in den Vordergrund stelle, in seiner Tendenz darauf hinauslaufe, daß ein Urwaldmensch, ja selbst ein Affe, edelster Seelenregungen fähig und als Ehepartner würdig sei, laufe den bevölkerungspolitischen Tendenzen des Nationalsozialismus entgegen.“ Die Entscheidung vom 2.3.1934 markiert einen Wendepunkt in der nationalsozialistischen Zensurpolitik, die für die Studios fortan immer unberechenbarer wurde und oftmals den Anschein erweckte, keine inhaltlichen Interessen zu verfolgen, sondern lediglich besonders erfolgversprechende Konkurrenz vom deutschen Film fernhalten zu wollen. (fl)