• Exponat: Zeitschrift: "Illustrierter Beobachter" über Kriegsgegner Frankreich, 1940

"Frankreichs Schuld"

Sondernummer von "Illustrierter Beobachter" mit hetzerischer NS-Karikatur auf Frankreich
Herstellung: Franz Eher Nachf. G.m.b.H.
München, 1940
Inv.-Nr.: Do 83/28II

Der im Zentralverlag der NSDAP "Franz Eher Nachf." erschienene "Illustrierte Beobachter" reaktivierte mit dieser Sondernummer ein altes Feindbild gegenüber Frankreich: Der Einsatz schwarzafrikanischer Kolonialsoldaten während der französischen Rheinland- und Ruhrbesetzung zu Beginn der Zwanziger Jahre hatte viele Deutsche schockiert, die darin eine gezielte Demütigung durch Frankreich sahen. Im Deutschen Reich kursierte das Schlagwort von der "schwarzen Schmach", das von völkisch-nationalistischer Seite mit einer Vielzahl rassistischer Karikaturen untermauert wurde. Mit dem - unter starker Betonung negroider Züge - demonstrativ vorangestellten Kolonialsoldaten schürte der "Illustrierte Beobachter" nach Kriegsbeginn 1939 nicht nur die Angst vor einer erneuten "schwarzen Schmach", er diffamierte mit dem Symbol des schwarzafrikanischen Bannerträgers auch die vom NS-Regime zutiefst verachteten Ideale der Französischen Revolution und des demokratischen Frankreich als Verrat an der Überlegenheit der europäischen Kultur. Dem Kolonialsoldaten steht in bekannt stereotyper Ausführung die Figur eines jüdischen Bankiers zur Seite, der sich die 1832 in Paris als weltweit erste Nachrichtenagentur gegründete "Havas" sprichwörtlich "in die Tasche gesteckt" hat. Die Karikatur sollte suggerieren, dass hinter der deutschfeindlichen Presse im Ausland sowie den Kriegserklärungen von Frankreich und Großbritannien an Deutschland am 3. September 1939 die "jüdische Weltverschwörung" am Werk sei.

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Die deutsche Westoffensive 1940
Außenpolitik

Exponat: Zeitschrift: Illustrierter Beobachter über Kriegsgegner Frankreich, 1940 [Abbildung] Frankreichs Schuld Sondernummer von Illustrierter Beobachter mit hetzerischer NS-Karikatur auf Frankreich Herstellung: Franz Eher Nachf. G.m.b.H. München, 16. März 1940 © Deutsches Historisches Museum, Berlin Inv. Nr.: Do 83/28II Der im Zentralverlag der NSDAP Franz Eher Nachf. erschienene Illustrierte Beobachter reaktivierte mit dieser Sondernummer ein altes Feindbild gegenüber Frankreich: Der Einsatz schwarzafrikanischer Kolonialsoldaten während der französischen Rheinland- und Ruhrbesetzung zu Beginn der Zwanziger Jahre hatte viele Deutsche schockiert, die darin eine gezielte Demütigung durch Frankreich sahen. Im Deutschen Reich kursierte das Schlagwort von der schwarzen Schmach, das von völkisch-nationalistischer Seite mit einer Vielzahl rassistischer Karikaturen untermauert wurde. Mit dem - unter starker Betonung negroider Züge - demonstrativ vorangestellten Kolonialsoldaten schürte der Illustrierte Beobachter nach Kriegsbeginn 1939 nicht nur die Angst vor einer erneuten schwarzen Schmach, er diffamierte mit dem Symbol des schwarzafrikanischen Bannerträgers auch die vom NS-Regime zutiefst verachteten Ideale der Französischen Revolution und des demokratischen Frankreich als Verrat an der Überlegenheit der europäischen Kultur. Dem Kolonialsoldaten steht in bekannt stereotyper Ausführung die Figur eines jüdischen Bankiers zur Seite, der sich die 1832 in Paris als weltweit erste Nachrichtenagentur gegründete Havas sprichwörtlich in die Tasche gesteckt hat. Die Karikatur sollte suggerieren, dass hinter der deutschfeindlichen Presse im Ausland sowie den Kriegserklärungen von Frankreich und Großbritannien an Deutschland am 3. September 1939 die jüdische Weltverschwörung am Werk sei.

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