Politiker
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1862
28. März: Aristide Briand wird in Nantes als Sohn eines Wirts geboren.
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1886
Nach dem Jurastudium wird Briand Rechtsanwalt in Saint-Nazaire.
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1892
10. Januar: Eintritt in die Sozialistische Partei Frankreichs.
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1893
Briand arbeitet als Rechtsanwalt und Journalist in Paris.
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1901-1905
Generalsekretär der Sozialistischen Partei Frankreichs.
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1902
Briand wird als Vertreter des Departements Loire Abgeordneter in der Nationalversammlung.
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1904
Gründung der Zeitung „l’Humanité“ mit dem Sozialisten Jean Jaurès.
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1906
Kultur- und Bildungsminister im bürgerlichen Kabinett von Ministerpräsident Jean-Marie Ferdinand Sarrien (1840-1915). Die bürgerliche Koalition wird jedoch von den Sozialisten abgelehnt, Briand wird aus der Partei ausgeschlossen.
Briand gründet mit Alexandre Millerand (1859-1943) und René Viviani (1863-1925) die "Parti Socialiste Républicain". -
1908
Briand wird Justizminister.
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1909-1911
Ministerpräsident unter dem bürgerlich-liberalen Präsidenten Armand Fallières (1841-1931).
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1910
Briand beendet einen großen Streik der Eisenbahnarbeiter, indem er einen Teil von ihnen zum Militärdienst einberuft.
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1915-1917
Ministerpräsident und Außenminister unter Staatspräsident Raymond Poincaré.
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1916
In der Frage der Kriegsziele fordert Briand die Annexion des Rheinlands und der Saar.
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1917
Infolge des zunächst unglücklichen Verlaufs des Balkanfeldzugs wird Briand als Ministerpräsident gestürzt.
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1921/22
Briand ist erneut Ministerpräsident unter Staatspräsident Millerand.
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1921
21. Februar-14. März: Er nimmt an der Londoner Konferenz der Alliierten teil. Die Konferenz soll der definitiven Festlegung der deutschen Reparationszahlungen dienen.
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1922
22. Januar: Briand tritt zurück, weil der Sicherheitspakt zwischen Frankreich und Großbritannien auf der Konferenz von Cannes nicht ratifiziert wird. Seine gemäßigte Politik gegenüber Deutschland in der Reparationsfrage stößt in der französischen Bevölkerung auf Kritik.
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1925-1929
Außenminister in der Regierung von Poincaré und in den nächsten 13 Regierungen, in denen er sich für eine friedliche Politik - Abrüstung, Annäherung an Deutschland, internationale Zusammenarbeit - einsetzt.
Mit Gustav Stresemann und Sir Joseph Austen Chamberlain (1863-1937) nimmt er an der Ausarbeitung des Locarno-Pakts teil, dessen Ziel die Normalisierung der Beziehungen zwischen Deutschland und den Westmächten ist. -
1926
Briand und Stresemann erhalten den Friedensnobelpreis.
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1928
27. August: Der Kellogg-Briand-Pakt, der die Ächtung des Kriegs als Mittel der Politik vorsieht, wird von 15 Staaten unterzeichnet.
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1929
22. Oktober: Briands elftes Kabinett scheitert am Misstrauen der Rechten gegen seine Politik des Ausgleichs mit Deutschland.
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1930
1. Oktober: Briand legt einen Plan für eine enge Verbindung der europäischen Staaten vor („L’organisation d’un régime d’union fédérale européenne“).
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1932
Briand zieht sich aus dem politischen Leben zurück, nachdem er bei den Präsidentschaftswahlen eine Niederlage gegen Paul Doumer (1857-1932) erlitten hat.
7. März: Aristide Briand stirbt in Paris.