Politiker
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1843
31. August: Georg Graf von Hertling wird als Sohn des Hofgerichtsrats Jakob Freiherr von Hertling und seiner Frau Antonie (geb. von Guaita) in Darmstadt geboren.
Die religiöse Erziehung durch seine Mutter lässt ihn erwägen, Priester zu werden. -
1864
Nach seinem Studium der Philosophie in Münster, München und Berlin promoviert er in Berlin.
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1867
Habilitation in Bonn.
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1869
Heirat mit Anna von Biegeleben. Die Ehe bringt fünf Töchter und einen Sohn hervor.
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1875-1890
Im Wahlkreis Koblenz gewählt, wird er Reichstagsabgeordneter des Zentrums. Sein Interesse gilt sozialpolitischen Fragen.
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1876
Mitbegründer der "Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft im katholischen Deutschland". Er ist der erste Präsident der Gesellschaft und bleibt es bis zu seinem Tod.
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1882
Hertling wird zum ordentlichen Professor für Philosophie an die Universität München berufen. Er befasst sich besonders mit der Staats- und Sozialphilosophie.
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1890
Er verzichtet auf eine erneute Kandidatur für den Reichstag, ist allerdings weiterhin politisch für das Zentrum in Bayern tätig.
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1896-1912
Im Wahlkreis Memmingen gewählt, wird er wieder Mitglied des Reichstags und widmet sich vorrangig außen- und finanzpolitischen Belangen.
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1909-1912
Er ist Vorsitzender der Reichstagsfraktion des Zentrums.
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1912
9. Februar: Hertling wird vom Prinzregenten Luitpold von Bayern (1821-1912) an die Spitze des neuen Bayerischen Gesamtstaatsministeriums berufen.
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1917
14. Juli: Nach dem Rücktritt des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg lehnt Hertling die ihm angebotene Nachfolge im Amt ab.
31. Oktober: Nach dem Rücktritt des Reichskanzlers Georg Michaelis fühlt er sich verpflichtet, das Amt zu übernehmen.
1. November: Hertling wird Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. -
1918
30. September: Die Ankündigung Wilhelms II., das parlamentarische System im Deutschen Reich einzuführen, veranlasst Hertling, das Amt des Reichskanzlers niederzulegen.
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1919
4. Januar: Georg Graf von Hertling stirbt in Ruhpolding (Oberbayern).