Kristina Söderbaum 1912-2001

Schauspielerin

  • 1912

    5. September: Kristina Söderbaum wird als Tochter des Chemieprofessors und zeitweiligen Vorsitzenden des Nobelpreiskomitees Henrik Gustaf Söderbaum und dessen Frau Margareta Charlotta Katarina in Stockholm geboren.

  • 1929

    Nach einer Schulausbildung in Stockholm und in exklusiven Internaten geht sie nach Paris und besucht dort für zwei Jahre das "Collège feminin du Boffémont".

  • 1934

    September: Nach dem Tod ihrer Eltern begleitet Söderbaum eine Verwandte nach Berlin, wo sie Deutsch lernt und Vorlesungen in Kunstgeschichte belegt.
    Nebenbei nimmt sie Schauspielunterricht.

  • 1936

    Filmdebüt in der wenig beachteten Fritz-Reuter-Verfilmung "Onkel Bräsig".

  • 1937

    Entdeckung durch den Regisseur Veit Harlan.

  • 1938

    Hauptrolle in Harlans Film "Jugend".

  • 1939

    Heirat mit Harlan. Aus dieser Ehe gehen zwei Kinder hervor.

  • 1939-1945

    Ihr Mann ist ihr einziger Regisseur. Gemeinsam drehen sie Publikumserfolge wie "Verwehte Spuren" (1938), "Das unsterbliche Herz" (1939), "Die Reise nach Tilsit" (1939), "Der große König" (1942), "Die goldene Stadt" (1942), "Immensee" (1943) und "Opfergang" (1944).
    Söderbaum avanciert zu einem Star des deutschen Kinos, da sie den von den Nationalsozialisten propagierten Idealtypus der "arischen Frau" verkörpert. Da mehrere von Söderbaums zumeist melodramatischen Filmen mit ihrem Tod im Wasser enden, wird sie in der Öffentlichkeit auch als "Reichswasserleiche" bezeichnet.

  • 1940

    Als Höhepunkt ihrer Karriere im NS-Regime spielt sie an der Seite von Heinrich George und Ferdinand Marian (1902-1946) die Hauptrolle in dem antisemitischen Spielfilm "Jud Süß".

  • 1945

    Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs besetzt Söderbaum mit Heinrich George die Hauptrollen in dem Durchhaltefilm "Kolberg".
    Februar: Sie flieht mit ihrer Familie von Berlin nach Hamburg.

  • 1945-1950

    Filmpause. Aus Solidarität mit ihrem Mann, der wegen Verfilmung nationalsozialistischer Propaganda und aufgrund seines Films "Jud Süß" wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" angeklagt ist, lehnt Söderbaum alle Filmangebote ab, solange Harlan mit Berufsverbot belegt ist.
    Sie spielt in Hamburg und auf Tourneen in Theaterstücken mit, die ihr Mann anonym inszeniert hat.
    Umzug nach Starnberg.

  • ab 1950

    Söderbaum spielt erneut Hauptrollen in den Filmen ihres Manns, u.a. in "Unsterbliche Geliebte" (1951), "Die blaue Stunde" (1952), "Die Gefangene des Maharadschas" (1953), "Sterne über Colombo" (1953) und "Verrat an Deutschland" (1954). 

  • 1963

    "Ein Traumspiel" ist der letzte gemeinsame Film von Söderbaum und Harlan.

  • 1964

    13. April: Tod von Veit Harlan. Er hinterlässt ihr einen hohen Schuldenberg.

  • ab 1965

    Ausbildung zur Fotografin in München. Anschließend arbeitet Söderbaum als selbständige Mode- und Porträtfotografin.

  • 1972

    Mit "Begegnungen" hat Söderbaum in Graz eine erste eigene Fotoausstellung.

  • 1974

    Sie übernimmt eine Rolle in dem Film "Karl May" unter der Regie von Hans-Jürgen Syberberg (geb. 1935).

  • 1983

    Veröffentlichung ihrer Memoiren "Nichts bleibt immer so".

  • ab 1986

    Söderbaum ist noch einmal in kleineren Produktionen wie "Lets go crazy" (1986), "Night train to Venice" (1993) sowie in der Filmserie "Der Bergdoktor" zu sehen.

  • 2001

    12. Februar: Kristina Söderbaum stirbt in einem Pflegeheim in Hitzacker an der Elbe.

Verena Keilen
Stand: 15. September 2014
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