Marie Curie 1867-1934

Physikerin

  • 1867
    7. November: Marie Curie wird als Marya Sklodowska als Tochter eines Mathematik- und Physiklehrers in Warschau geboren.
  • 1883
    Sie schließt das Lyzeum mit Auszeichnung ab.
    Durch Fehlinvestitionen verliert die Familie fast ihr gesamtes Vermögen.
  • 1883-1891
    Sklodowska nimmt eine Stelle als Erzieherin an, um ihrer älteren Schwester das Medizinstudium in Paris zu finanzieren.
    Sie liest ehrenamtlich an der polnisch-national orientierten "Freien Universität" in Warschau mit Arbeiterfrauen Literatur in polnischer Sprache.
  • 1891
    Sklodowska folgt ihrer Schwester nach Frankreich, die sie nun ihrerseits finanziell unterstützt.
  • ab 1891
    Studium der Mathematik und Physik an der Pariser Sorbonne.
  • 1893/94
    In der Abschlussprüfung für Physik belegt Sklodowska den ersten Platz, in der mathematischen Abschlussprüfung wird sie Zweitbeste.
    Sie wird Doktorandin des Physikprofessors Antoine Henri Becquerel.
  • 1895
    25. Juli: Heirat mit dem Physiker Pierre Curie (1859-1906).
    Sie arbeiten gemeinsam in einem improvisierten Laboratorium unter äußerst unzulänglichen Bedingungen.
  • ab 1896
    Curie ist überzeugt, dass die von Becquerel im gleichen Jahr entdeckte Strahlung des Elements Uranium sich auch bei anderen Elementen nachweisen lässt.
    Gemeinsam mit ihrem Mann beschäftigt sich Curie mit dem Mineral Pechblende. Sie isoliert zwei bisher unbekannte Elemente, Radium und Polonium, deren Strahlung sie "radioaktiv" nennen wird. Marie Curie tauft das Element Polonium nach ihrer Heimat.
  • 1897
    Geburt ihrer Tochter Irène, die 1935 gemeinsam mit ihrem Ehemann Frédéric Joliot-Curie (1900-1958) den Nobelpreis für Chemie erhält.
  • 1898
    Marie Curie entdeckt die Radioaktivität des Elements Thorium.
  • 1900
    Sie unterrichtet Physik an der École Normale Supérieure für Mädchen in Sèvres. Curie führt dort im Unterricht die Methode der experimentellen Demonstration ein.
  • 1903
    Juni: Promotion in Physik.
    Dezember: Gemeinsam mit Becquerel erhalten die Curies den Nobelpreis für Physik "für die Entwicklung und Pionierleistung auf dem Gebiet der spontanen Radioaktivität und der Strahlungsphänomene".
  • 1904
    Geburt ihrer Tochter Ève.
    Veröffentlichung ihrer Dissertation "Untersuchungen über die radioaktiven Substanzen".
  • 1906
    19. April: Ihr Ehemann kommt bei einem Straßenbahnunfall ums Leben.
    ab 13. Mai: Sie führt die Vorlesungen ihres Mannes an der Pariser Universität weiter. Damit ist Curie die erste Frau, die an der Sorbonne lehrt.
  • 1908
    Sie erhält die ordentliche Professur für Physik an der Sorbonne.
  • 1911
    Dezember: Curie wird für die Isolierung des Elements Radium mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
  • 1914
    Sie wird Leiterin des Radium-Instituts an der Pariser Universität.
  • 1914-1918
    Gemeinsam mit ihrer Tochter Irène entwickelt sie im Ersten Weltkrieg eine mobile Röntgenstation. Curie steuert selbst an der Front einen dieser Röntgenwagen, der die Untersuchung verletzter Soldaten vor Ort ermöglicht.
  • 1918-1927
    Forschungstätigkeit mit ihrer Tochter am Radium-Institut in Paris. Unter Curies Leitung entwickelt sich das Institut zu einem Zentrum der Nuklearphysik.
    Curie hält Vorlesungen in Brasilien, Spanien, Belgien und der Tschechoslowakei.
  • 1921
    In Begleitung ihrer beiden Töchter bereist Curie die USA. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Warren G. Harding (1865-1923), überreicht ihr als symbolische Anerkennung ihrer Forschungen ein Gramm Radium, dessen Kauf durch die Spenden amerikanischer Frauen finanziert wurde.
  • ab 1922
    Curie ist Mitglied der Akademie für Medizin.
    Sie stellt chemische Untersuchungen radioaktiver Substanzen an und sucht nach deren medizinischen Nutzungsmöglichkeiten.
  • 1934
    4. Juli: Marie Curie stirbt in Sancellemoz (Savoyen) an Leukämie, einer Folge ihrer hochdosierten und langjährigen Kontakte mit radioaktiven Elementen.
Susanne Eckelmann
14. September 2014

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