Maler, Grafiker
Seinem Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden folgt Dix' Dienst als Soldat im Ersten Weltkrieg. Seine Kunst wird durch die Erlebnisse und Eindrücke des Krieges stark beeinflusst. 1919 ist er Mitbegründer der Dresdner-Sezession und wendet sich dem Dadaismus zu. Seine gesellschaftskritischen dadaistischen Arbeiten, geprägt von einem schonungslosen Realismus, provozieren Kontroversen. 1937 wird seine Kunst von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert. Nach einer vorrübergehenden Verhaftung 1939, arbeitet Dix zwar weiter als Künstler, zieht sich jedoch immer weiter in die innere Emigration zurück. 1945 wird er zum „Volkssturm“ eingezogen und gerät in französische Kriegsgefangenschaft. Ab 1946 kehrt Dix zur Alla-Prima-Malerei seiner Frühzeit zurück, bleibt aber als figurativer Maler isoliert in der deutschen Nachkriegszeit. 1959 erhält er das Bundesverdienstkreuz.
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1891
2. Dezember: Otto Dix wird in Gera als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren.
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1905-1909
Lehre als Dekorationsmaler.
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1909-1914
Ein Stipendium des Fürsten von Reuß ermöglicht Dix das Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden. Er wird sowohl vom Impressionismus als auch vom aufkommenden Expressionismus beeinflusst.
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ab 1912
Auseinandersetzung mit der Tradition der deutschen Malerei der Renaissance. Dix experimentiert mit kubistischen, futuristischen und später dadaistischen Formen.
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1914-1918
Dix rückt im Ersten Weltkrieg freiwillig zum Kriegsdienst ein, den er bei der Feldartillerie und als MG-Schütze in Frankreich und Russland absolviert. Als Unteroffizier meldet er sich gegen Kriegsende noch zu einer Fliegerausbildung.
Das Grauen des Krieges wird zum Grundbestandteil seiner Bilder. -
1919
Nach der Rückkehr nach Dresden gründet er gemeinsam mit Conrad Felixmüller (1897-1977) die "Gruppe 1919" der Dresdner-Secession.
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1920
Dix malt kritische dadaistische Gesellschafts-Collagen.
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1922
Übersiedlung nach Düsseldorf.
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1923
Heirat mit Martha Koch.
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1925-1927
Dix lebt und arbeitet wieder in Berlin, wo seine kritisch-analytische Malerei ihren Höhepunkt erreicht.
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1927-1933
Professur an der Kunstakademie in Dresden.
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1933
Entlassung aus der Lehrtätigkeit durch die Nationalsozialisten.
Dix sieht sich gezwungen, Dresden zu verlassen und nach Schloss Randegg bei Singen umzuziehen. -
1936
Übersiedlung nach Hemmenhofen am Bodensee. Dix malt altmeisterliche Landschaftsbilder, in denen er spätgotisch inspirierte Realität mit zeitkritischer Symbolik verbindet.
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1937
Seine Werke werden von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" diffamiert. 260 von ihnen werden aus deutschen Museen beschlagnahmt, verkauft und zum Teil verbrannt.
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1939
Vorübergehende Verhaftung nach einem Attentat auf Adolf Hitler, mit dem Dix in Verbindung gebracht wird.
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1945
Dix wird zum "Volkssturm" eingezogen und gerät im Elsass in Gefangenschaft.
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1959
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Ehrungen in Ost- und Westdeutschland.
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1969
25. Juli: Otto Dix stirbt in Singen.