Militär
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1901
25. November: Rudolf Höß wird in Baden-Baden geboren. Sein Vater ist strenggläubiger Katholik und wünscht, dass sein Sohn Priester werde.
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1915
Ein Jahr nach dem Tod des Vaters verlässt Höß die Schule.
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1919
Nach Kriegsende schließt er sich dem Freikorps Roßbach an, mit dem er an Kämpfen im Baltikum, im Ruhrgebiet und in Oberschlesien teilnimmt.
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1920
Wie viele andere Männer aus den Freikorps kommt Höß als Landarbeiter unter. Er ist auf Bauernhöfen in Schlesien und Mecklenburg angestellt.
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1922
Er tritt der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei.
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1923
31. Mai: Höß ist an der Ermordung von Walter Kadow (1900-1923) beteiligt. Die Täter, ehemalige Freikorps-Mitglieder, behaupten, sie hätten Kadow verdächtigt, ein kommunistischer Spitzel zu sein und Albert Leo Schlageter an die französischen Besatzungsbehörden im Ruhrgebiet verraten zu haben.
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1924
15. März: Wegen Beteiligung an der Ermordung Kadows, dem "Parchimer Fememord", Verurteilung zu einer zehnjährigen Haftstrafe. Sein Komplize Martin Bormann wird zu einer einjährigen Haft verurteilt.
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1928
Durch ein Amnestiegesetz vom 14. Juli wird Höß vorzeitig aus dem Zuchthaus entlassen, er lebt und arbeitet anschließend wieder im ländlichen Raum.
Er wird Mitglied des nationalistisch-völkischen Artamanen-Bunds, einer antisemitischen und antiurbanen Organisation, ebenfalls Mitglied ist Heinrich Himmler. -
1929
Heirat mit Hedwig Hensel, aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor.
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1933
September: Höß wird Mitglied der Schutzstaffel (SS).
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1934
Sommer: Höß tritt der Lager-SS bei und wird ab Dezember im Konzentrationslager (KZ) Dachau eingesetzt.
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1935
Er wird in den Kommandanturstab des Lagers befördert.
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1936
Beförderung durch Himmler zum Untersturmführer.
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1938
August: Höß wird zum Hauptsturmführer befördert und in das KZ Sachsenhausen bei Berlin versetzt. Dort ist er zunächst als Adjutant des Lagerkommandanten tätig; im Dezember folgt die Ernennung zum Schutzhaftlagerführer.
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1940
Mai: Höß wird Kommandant des KZ Auschwitz
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1941
August: Erstmaliger Einsatz von Zyklon B zu Ermordung von sowjetischen Kriegsgefangen in Auschwitz.
September: Erster Massenmord mit Zyklon B in Auschwitz, dem mehrere Hundert sowjetische Kriegsgefangene und weitere Häftlinge zum Opfer fallen. -
1942
Höß beginnt, das Lager systematisch auf die Ermordung von Menschen mit Giftgas vorzubereiten.
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1943
November: Er wird von seinem Posten in Auschwitz abberufen und Leiter der für die Konzentrationslager zuständigen Amtsgruppe D im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA).
Höß wird Stellvertreter von Richard Glücks (1889-1945), dem Inspekteur der Konzentrationslager im WVHA. -
1944
Mai: Höß wird nach Auschwitz zurückbeordert und übernimmt die Leitung des Massenmordes an ungarischen Juden.
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1945
Nach Kriegsende gibt sich Höß unter anderem Namen als Marinesoldat aus und arbeitet, nachdem er aus einem Kriegsgefangenen-Sammellager entlassen worden ist, in der Landwirtschaft.
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1946
11. März: Die britische Militärpolizei verhaftet ihn bei Flensburg.
1. und 2. April: Während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse sagt Höß als Entlastungszeuge für Ernst Kaltenbrunner aus.
25. Mai: Er wird den polnischen Behörden überstellt. -
1947
2. April: Das Oberste Nationale Tribunal verurteilt ihn in Warschau zum Tode.
16. April: Im ehemaligen Stammlager Auschwitz wird Rudolf Höß erhängt.