Thomas Dehler 1897 - 1967

Thomas Dehler ist ein deutscher FDP-Politiker. Von 1949 bis 1953 ist er Justizminister im ersten Kabinett Adenauer und von 1954 bis 1957 Bundesvorsitzender der FDP. Dehler ist für seine rhetorischen Angriffe im Deutschen Bundestag bekannt und wird zum scharfen Kritiker insbesondere der Deutschlandpolitik Adenauers. Er sorgt für eine stärkere Profilierung der FDP und des deutschen Liberalismus.

  • 1897

    14. Dezember: Thomas Dehler wird in Lichtenfels/Oberfranken als Sohn eines Gastwirts und Metzgers geboren.

  • 1916

    Einberufung zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg.

  • 1920

    Nach einem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Würzburg, Freiburg und München promoviert Dehler in Würzburg mit einer Arbeit über "Die Begründung des Strafurteils" zum Dr. jur. Anschließend beginnt er sein Referendariat.

  • 1920-1933

    Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), beziehungsweise ab 1930 der Deutschen Staatspartei.

    Erste Kontakte mit Theodor Heuss.

  • 1923

    Mitbegründer des demokratischen Bundes "Der Reichsadler".

  • 1924

    Dehler wird Rechtsanwalt in München.

  • 1925

    Heirat mit Irma Frank.

  • ab 1926

    Rechtsanwalt in Bamberg. Vorsitzender der DDP in Bamberg.

  • 1926

    Aufnahme in die Freimaurerloge "Zur Verbrüderung an der Regnitz".

  • 1929

    "Meister" in der Loge, später Großredner der Allgemeinen Freien und Angenommenen Maurer.

  • 1933-1945

    Während der Zeit des Nationalsozialismus lebt Dehler eher zurückgezogen, hat aber Kontakt zum Widerstand.

    1938 und 1944 wird er vorübergehend verhaftet.

  • 1945

    Nach Kriegsende kehrt Dehler zurück nach Bamberg. Dort wird er bereits im Juni durch die US-Militärregierung zum Landrat ernannt.

    Später übernimmt er das Amt des Generalstaatsanwaltes in Bamberg.

    Mithilfe bei der Wiedereröffnung der Bamberger Freimaurer-Loge.

  • 1946

    Dehler wird Landesvorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP) in Bayern.

  • 1947

    Ernennung zum Oberlandesgerichtspräsidenten in Bamberg.

  • 1948/1949
  • 1949-1967

    Mitglied des Deutschen Bundestages.

  • 1949-1953

    Dehler ist Bundesjustizminister im 1. Kabinett Adenauer.

    In dieser Zeit werden die Obersten Bundesgerichte eingerichtet, das Bundesrecht vereinheitlicht und die Strafrechtsreform eingeleitet.

  • 1953-1957

    Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag.

    In Fragen der Innen- und Außenpolitik stellt Dehler sich wiederholt gegen die Politik Konrad Adenauers.

    Besonders in der Saarfrage kritisiert er die Vorgehensweise der Bundesregierung.

  • 1954-1957

    Bundesvorsitzender der FDP.

  • 1956

    23. Februar: Unter Führung von Dehler beschließen die FDP-Bundestagsmitglieder die Aufkündigung der Koalition mit der CDU/CSU und gehen damit in die Opposition. 16 Mitglieder der FDP- Bundestagsfraktion, darunter die vier Minister, spalten sich von der Partei ab, bilden die "Freie Volkspartei" (FVP) und bleiben in der Regierungskoalition.

  • 1957

    Nach der Wahlniederlage bei den Bundestagswahlen, bei denen die Unionsparteien die absolute Mehrheit erlangen, tritt Dehler als Vorsitzender der FDP zurück.

  • 1960-1967

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

  • 1967

    21. Juli: Thomas Dehler stirbt in Streitberg/Oberfranken.

 

(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 25.05.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Thomas Dehler, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/thomas-dehler.html
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