Comino – ein kleines Paradies im Mittelmeer

Die nur 3,5 Quadratkilometer große Insel Comino ist für mich und meine Familie in den vergangenen Jahren ein paradiesischer Rückzugsort geworden. Wir verbringen dieses Jahr zum neunten Mal unseren Sommerurlaub auf dem Eiland, seit 2011 waren wir jedes Jahr hier. Dieser Beitrag zu #DHMMeer ist eine Liebeserklärung an dieses Kleinod im Mittelmeer, mit einem leider auch schalen Beigeschmack.

Comino ist die kleinste der drei bewohnten Inseln des maltesischen Archipels, die beiden anderen sind Malta und Gozo. Comino liegt zwischen den anderen beiden Inseln, jeweils nur wenige hundert Meter entfernt. Auf der unter Naturschutz stehenden Insel gibt es nur ein Hotel, fast keine Autos, eine tolle Flora und Fauna (unter anderem Chamäleons), viel Geschichte und vor allem kristallklares Wasser zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen. Kurz gesagt, es ist der perfekte Ort, um zu entspannen!

Eines der auf der Insel frei lebenden Chamäleons direkt vor unserem Bungalow. © Andreas Ziepa

Umso erschreckender war es für mich, als ich zusammen mit vier anderen Tauchern und fünf Schnorchlern bei einem „Dive against Debris“ mitgemacht habe. Dabei geht es darum, während eines Tauchgangs oder beim Schnorcheln Müll im Meer zu sammeln und zu entfernen. Die Aktion wird von der gemeinnützigen Stiftung Project Aware durchgeführt, die sich für den Naturschutz in den Weltmeeren einsetzt. Sie wurde von der Tauchausbildungsorganisation PADI gegründet und wird von dieser auch finanziell unterstützt.

San Niklaw Bay Comino, Malta. © Andreas Ziepa

Bei unserem Tauchgang haben wir zu zehnt einen kleinen Teil der San Niklaw Bay von Plastikmüll gereinigt. Die San Niklaw Bay ist die Bucht direkt vor dem Hotel und am Wochenende auch ein beliebter Ausflugsort für viele Malteser. So können dann schon mal 50-60 Boote in der Bucht liegen. Wir haben innerhalb von 45 Minuten ca. 50 kg Müll aus dem Wasser geholt und waren noch nicht mal dort, wo die Boote ankern. Zu unserem “Fang“ gehörten unter anderem Flaschen, Becher und ein Autoreifen. Wie viel würde man wohl rausholen, wenn man die gesamte Bucht abtauchte? Ich will mir das eigentlich gar nicht vorstellen…

Das Ergebnis unseres „Dive against Debris“. Ein Haufen Müll, der erbärmlich gestunken hat. © Andreas Ziepa

Die Aktion ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber erklärtes Ziel, neben dem Säubern des Meeres ist es, ein Bewusstsein zu erzeugen, um die Menschen zum Umdenken beim Verwenden von Plastik zu bringen, damit die Meere etwas sauberer werden und solch kleine Paradiese wie Comino erhalten bleiben. Denn es gilt immer noch: Das weiche Wasser bricht den Stein!

Dieser Beitrag wurde im Rahmen der Blogparade #DHMMeer von Andreas Ziepa verfasst. Andreas Ziepa ist im Deutschen Historischen Museum als Führungsreferent im Fachbereich Bildung und Vermittlung tätig.